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Weg, wohin-egal, Hauptsache Süden Mein Ziel: Wärme, Sonne und weg von Corona-Deutschland In den Norden von Portugal
Lustig, in Spanien noch richtig heiß, sogar am Standplatz vor der portugiesischen Grenze, keine 30km weg. Ich wache am Montag früh dort auf und will nach Portugal - Wolken und deutlich kühler. Aber aufhalten kann mich das natürlich nicht und ich reise bei geschlossener Wolkendecke über die offene Grenze (nicht mal Grenzer oder Polizei war da) in Portugal ein. Das Wetter wurde immer dunkler und ich habe die Heizung im Auto angemacht.
Ziel war Porto. Einmal, um die Stadt anzusehen und Besuch bekam ich auch mal wieder, der sich mit mir die Stadt ansehen wollte. Alle, die gerne mit dem Wohnmobil unterwegs sind kennen die Horrormeldungen in Facebook (der Internet Bildzeitung :-)) und natürlich auf YouTube, wo von den Ordnungsbehörden ausgeraubte „Influenzer“ (horrende Strafen weil sie ganz unschuldig frei gestanden sind) berichten. Also war ich schon neugierig. Mein erster Platz war ein Reinfall. Zwar schön gelegen am Fluß Rio de Duoro nicht weit weg von Porto, aber nebendran eine der sehr vielen Bars ( eigentlich ein Kühlschrank und ein paar Bänke mit Folie drum herum, war aber schon am Nachmittag gut besucht) und was noch viel schlimmer war, 100m weiter eine Kirche. Die Leute dort sind nicht nur so nervig wie bei uns. Nein, da ist zu jeder vollen Stunde ein komplettes Glockenspiel angesagt. Also eine Kleinigkeit essen und einen neuen Stellplatz auf der Karte suchen. Schräg gegenüber war einer sehr schön gelegen, mit Duschen (weil Portugal ein zivilisiertes Land ist, kostenlos und für jedermann zugänglich) an einem Strand am Fluß. Schöne saubere Liegewiesen (weil Portugal ein zivilisiertes Land ist, kostenlos und für jedermann zugängliche Müllcontainer) , öffentliche Toiletten (weil Portugal ein zivilisiertes Land ist, kostenlos und für jedermann zugänglich) und als ich dort ankam saubere Bänke, Tische und Grillplätze. Also wollte ich dort bleiben bis mein Besuch auf dem Flughafen erscheinen würde. Aber über den Fluß hinüber. Luftlinie keine 8 km, aber selbst der kürzeste Weg waren fast Fünfzig km und ich sollte mir endlich abgewöhnen die kürzesten Wege zu fahren. Ich habe halt kein Motorrad mehr. :-) Natürlich kommen da auch andere hin. Ein nettes älteres Paar aus Holland, die mit ihrem Fiat Kombi unterwegs waren. Ein paar Portugiesen und Polen, die da kurzer Hand ihr Zelt aufgeschlagen haben, waren auch da. Und eine VAN-LIFE Holländerin mit Schäferhund-Mischling. Gesehen habe ich sie erst am nächsten Tag, den Hund aber gleich. Ankunft, Tür auf, Hund raus, Tür zu. Mal abgesehen davon, dass der Hund natürlich auf die Liegewiesen gekackt hat war er eigentlich recht nett. Aber er jagte auch gerne die einheimischen Jogger, die vorbeikamen. Kurz nachdem ich die Holländerin gesehen habe, wie sie doch mal eine Runde mit dem Hund gegangen ist, am nächsten Tag, war die Polizei bei mir. Warum ich nicht auf dem Campingplatz bin u.s.w. ... Nachdem sie aber gemerkt haben, dass ich keinen Hund hatte, waren sie bei der Holländerin und die war dann auch schnell weg (so wie ich die Polizisten eingeschätzt habe, nur mit Verwarnung, kostenfrei) und sie waren noch mal bei mir und alles war kein Problem mehr und ich sollte bei ihnen anrufen wenn ich Probleme hätte. Alles war gut und das war der einzige Kontakt mit der Polizei in meinen knapp vier Wochen Freistehen in Portugal. Am nächsten Tag war aber die Holländerin wieder da und der Hund wieder draußen und ich habe mir sicherheitshalber gleich einen neuen Platz gesucht, nicht dass ich bei der nächsten Amtshandlung als Kollateralschaden mit dabei bin. Aber hier erst mal Bilder von der Umgebung des Platzes.
Man kann nur von Glück reden. Na erst mal nicht. Ich habe zwar laut Internet einen schönen neuen Platz rausgesucht, aber die Fahrt bis zu letzten Ortschaft war schon mehr als nur knifflig. Als ich endlich vor dem Feldweg stand, der in die Pampa ging, war es ein Weg mit links und rechts hoher Steinmauer, ca. 2,60m breit und einem riesigen Schild davor: Gesperrt für Fahrzeuge aller Art. Da die halbe Dorfbevölkerung mich schon beobachtete und ich ja weiter gefahren bin um nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, habe ich mich wieder auf den Weg ins Tal gemacht (nein, ich wollte keine 15km rückwärts fahren, obwohl ich es sehr wohl kann, glaube ich :-)) Bei der nächsten Brücke bin ich dann einfach links an einem Nebenfluss vom Douro den Sousa River entlanggefahren und habe da einen sehr schönen Parkplatz mit Bänken und einen Strand an dem kleinen Fluß gefunden. Außer mir waren noch zwei Spanier/innen mit je einem Auto da und kein Hund. Guter Netzempfang für das Arbeiten an der Homepage und fußläufig erreichbare Mülltonnen - was will man mehr. Das Wetter zeigte sich auch von der schönsten Seite (endlich). Das Wetter ist hier sehr angenehm. Nicht trocken aber nachts kühl genug um sehr gut zu schlafen und tagsüber immer zwischen 21 und 29 Grad. Bin auch ein wenig umher gewandert, davon nun auch Bilder. Auf dem Rückweg noch eine Runde mit den Enten geflogen, so konnte ich mein Auto auch mal von oben fotografieren. Die Eindrücke, die ich in den paar Tagen in Porto gesammelt habe, haben für eine eigene Seite gereicht. Hier ist der Link dazu: &
Weiter ging es nach Norden und dann wieder in den Osten von Portugal. Den Fluss Lima entlang in die Berge.
Bei der Talsperre Alto Lindoso bin ich dann wieder gegen Norden und Westen abgedreht. Leider habe ich erst später erfahren, dass ich nicht unweit des ehemalig versunken Dorfes Aceredo gewesen bin. Dieses Dorf ist 2022 nach lang anhaltender Trockenheit wieder aus dem Wasser aufgetaucht.
Es ging weiter in den Nationalpark Peneda-Gerês. Hier noch ein paar Eindrücke bis zu der Fahrt zum Nachtlager. Der Standplatz war einfach toll, also bin ich ein paar Tage geblieben.
Natürlich habe ich mich auch wieder ein wenig umgesehen. Neben an war ein sehr verschlafenes Dorf namens São Bento do Cando. Auf der portugiesischen Wiki-Seite hat es eine interessante Geschichte. Mir ist außer den sehr vielen Kreuzen und der vielen (3 Cafés und Bar- Restaurants) nichts aufgefallen.
Eine Vollmondnacht war auch dabei. Wieder ein wenig nach Westen zum Einkaufen gefahren.
Danach wieder gen Osten und gar nicht weit vom vorherigen Standplatz wieder einen schönen entdeckt. Und dort spontan für ein paar Tage geblieben, um die Porto-Seite fertigzustellen. Das nächste Ziel war die nördlichste Spitze von Portugal an der Ostgrenze zu Spanien. Der Weg dorthin führte mich wieder über winzige Straßen und es gab viel zu sehen.
Die Abfahrt zum „Passadiços de Cevide y el marco nº1 de Portugal„ ist ein wenig haarig. Wenn da ein LKW unterwegs ist, ist auch kein Platz für Gegenverkehr außer vielleicht einem Fahrradfahrer. Der Parkplatz unten ist für sechs bis 7 PKWs ausreichend. Oder 4 PKWs und einen LKW. Es gibt dort eine Frischwasserstelle und eine Mülltonne. Wie überall in Portugal ist es kein Problem seinen Müll loszuwerden, auch in Spanien ist mir das sehr positiv aufgefallen. Es ist deswegen auch überall sehr sauber. Kein Vergleich zu Deutschland, wo die Müllmafia regiert. Ich bin schon gespannt, wann es bei uns so aussieht wie in Süditalien.
Hier die Bilder zum Fluss und an dem Fluß entlang.
Die Grenze südwärts geht als Grenzbach weiter. Natürlich nutze ich es gleich zu einem kleinen Spanien-Ausflug.
Und wieder zurück nach Portugal, denn da steht noch das Auto. :-)
Der Weg zurück zum Auto ging dann einen alten Hohlweg mit uralten Treppen hoch. Man sah, dass dieser Weg über die Jahrhunderte schon sehr viele Füße gesehen hatte.
Da in dem gut ausgeruhten Körper noch weitere Energie war, wurde der andere Wanderweg auch noch in Angriff genommen und es ging heute dann schon zum zweiten Mal nach Spanien und wieder zurück nach Portugal :-)
Endlich wieder im LKW ging es wieder nach Spanien. Am Anfang war die Strasse noch so, daß man bequem fahren konnte. Dann wurde sie wieder so schmal, dass vielleicht noch ein Mofa an einem vorbei kam und so steil, daß ich am Berg in den ersten Gang musste. Mitten in der Pampa dann die Begegnung mit der dritten Art. Wahrscheinlich ein verirrter Pilgerer, der bei über dreißig Grad nackt auf dem heißen Asphalt der schmalen Straße saß. Entweder war er gerade seinem Schöpfer sehr nahe oder hat den pastellvioletten LKW mit einem der sehr vielen rosa Elefanten verwechselt, die er auch gesehen hat - keine Ahnung. Aber er hat erst dann reagiert, als ich vor ihm stehengeblieben bin und hat mich dann angesehen, als wäre ich eine “Göttliche Erscheinung“. Nach schwierigen anfänglichen englischen Versuchen konnte er auch sehr gut Deutsch sprechen. Na ja, er sagte erst mal (sehr heiser) "Wasser" und "Trinken". Nach einer Flasche Wasser wurde unser Gespräch ein klein wenig klarer. Sein Rucksack lag auf der Straße, sein Schlafsack und seine Kleidung auch. Probleme hatte er laut seiner Aussage keine, aber Durst. Also noch mehr Wasser und ich verabschiedete mich wieder, weil es sich für eine flüchtige göttliche Erscheinung auch so gehört. :-) Kurz noch für alle allein reisenden Frauen, die mal was anders als Hunde retten wollen. Ca. 28 Jahre, schlank, normal gebaut, normale Penislänge, beschnitten, längere lockige schwarze Haare, strahlende Augen. Könnte besser gefüttert werden . :-)
Der Grenzübergang wieder nach Portugal war so unscheinbar, dass ich es gar nicht gemerkt habe.
Das Stellplatzziel war unweit der „Ermida da Senhora de Numão„. Ein enger und tiefer Hohlweg. Kurze Anmerkung: Viele, besser die meisten meiner Plätze brauchen bei ein wenig Fahrkönnen keinen Allradantrieb. Aber wegen der Steigungen fast immer eine Untersetzung und ausreichend Bodenfreiheit. Oft sind sie auch nicht wegen der Mulden und Löcher oder Steigungen mit einem Unterfahrschutz zu befahren. Seitliche müssten abgebaut werden, weil auch zum seitlich hochklappen kein Platz ist. Alternativ ein kürzerer Radstand.
Ein paar Bilder vom Standplatz:
Am nächsten Tag war dann die Wanderung zu der Wallfahrtskapelle angesagt. Trotz Wolken hatte ich tagsüber trockenes Wetter.
So, das war es von Portugal. Es ging von dort weiter östlich nach Spanien und damit beginnt auch eine neue Seite. Ich kann Portugal einem jeden empfehlen, ein wunderschönes Land mit vielen netten Leuten.
Hier zu den Schwarz-Weiß-Bildern .
Und
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