Einleitung Aufbruch Apulien Apulien, der Sporn Apulien 2 KalabrienSizilien 1Sizilien 2 Sizilien 3 Wieder gegen Norden Spanien 1 Die Fallas Spanien & Portugal Spanien 2 Ostwerts Bettellink |
Weg, wohin-egal, Hauptsache Süden Mein Ziel: Wärme, Sonne und weg von Corona-Deutschland Sizilien 3.Start dieser Seite, dem dritten Teil meiner Sizilienreise ist Trapani. Nach einem Einkauf und einer kurzen Irrfahrt nach Erice (auch bekannt als Eryx) auf der Suche nach alternativen Stellplätzen fuhr ich reumütig wieder zurück auf meinen schönen einsamen Platz auf den Berg mit der tollen Aussicht. Bevor ich zum Lidl bin (ich meide den eigentlich, aber der MD, ein italienischer Supermarkt mit tollen italienischen Angeboten, war mir zu zentrumsnah gelegen), war ich noch groß bei einem örtlichen klassischen Gemüsehändler einkaufen. Tolles Angebot (außer Peperoni scharf, die gibt es frühestes wieder im März, so der Verkäufer) und diese klassischen dicken groben Papiertüten aus meiner Kindheit. Die eigentlich nicht viel aushalten, obwohl sie schwer und grob sind. Gut gefüllt mit italienischen Lebensmittel habe ich mich dann wieder auf „meinen“ Berg zurückgezogen mit der Absicht, endlich mit meiner Webseite aktuell zu werden, und ja ich habe es geschafft. Mein Knie wird auch besser und ich
erlebe viel Sonne und tolle Sonnenuntergänge mit Blick aufs Meer.
Da ich beschlossen habe, noch eine Woche dort zu bleiben und die Ruhe zu genießen bekommt ihr leider nicht so die tolle Bilderauswahl wie sonst. Aber mir gefällt es dort sehr gut.
Da die Bilder vom Sonnenuntergang angeblich so toll sind - gibt es noch mal drei. :-)
Ich weiß, der momentane Platz ist ein
wenig sonnenuntergangslastig. Die sind da aber auch toll.
Aber wie fast jeden Abend sitze ich auf der Eingangstreppe und sehe in den Sonnenuntergang, man kann da fast süchtig werden. Die Stille, das Licht. Zeit um in sich zu gehen (wen man nicht gerade versucht, das Licht und die Stimmung einzufangen, was mir leider nur ansatzweise gelingt). Guter Moment über die Sünden von meinem bisherigen Leben nachzudenken, vielleicht bin ich auch deswegen so lange an diesem Ort. :-)
Seit über einer Woche liegt dieses Schiff
schon in der Bucht von Trapani. Jeden dritten oder vierten
Tag ist es mal für ein paar Stunden im Hafen (Vorräte, Wasser und
neue Nutten etc.).
So, heute bin ich mal auf einer mehrstündigen Wanderung gewesen. Das Knie macht nun langsam keine Probleme mehr, also bin ich einem Weg von Ziegen und teilweise von Motocrossmotorrädern gefolgt und um den Hügel herumgewandert. Sodass es mal was anderes als nur Sonnenuntergangs-Bilder gibt. Am Montag werde ich nochmal mit meiner Mutter telefonieren, wie es weiter geht, da mein Vater seit der Coronaimpfung im Bett liegt und nicht mehr aufstehen will. Da hänge ich ein wenig in der Luft. Geplant war ja eh, dass ich August mal bei ihnen vorbei sehe. Deswegen bleibe ich auf dem neuesten Stand und meine Mutter freut sich, dass ich mal regelmäßig telefonisch erreichbar bin. Ein wenig umherlaufen hilft den Kopf frei zu machen. Momentan ist es noch nicht lebensbedrohend, lähmt mich aber bei meinen weiteren Aktivitäten. Wenn es ihm schlechter geht, werde ich nach Griechenland fahren, um halt nochmal meinen Vater zu sehen und meiner Mutter zu helfen, bevor mein Vater dank seiner Impfung in die Statistik der Toten in Verbindung mit Corona eingeht. Wird es besser, dann geht es weiter nach Spanien. Wahrscheinlich mit einer Fähre von Palermo nach Genua um den Weg abzukürzen und ich lasse dann den Besuch in Deutschland aus.
Das war es erst mal von meinem Stellplatz. Am Dienstag geht es weiter Richtung Süden. Ich muss Wasser aufnehmen, Essen bunkern und wollte Wäsche waschen, war leider geschlossen. Ich werde den Blick auf die Ägadischen Inseln schon ein wenig vermissen... Stehe jetzt gerade hier: 37°41'01.3"N 12°29'36.6"E Unterhalb von Marsala an einen riesigen Platz genau am Meer.
Das Wetter hat ein wenig nachgelassen, es ist hier mehr, besser öfters Wind aber dafür nicht so heftig. Sonnenuntergänge hin oder her, die ganze Nacht durchgeschüttelt zu werden ist auch auf Dauer nicht das Wahre :-) Bin mir sicher das 50 km nördlich das Wetter auch nicht anders ist. Ansonsten ist der Platz ein wenig traurig, ich bin einfach verwöhnt vom letzten. Habe zwei längere Spaziergänge gemacht in die entgegengesetzte Richtung, jede an einem Tag. Hier die Bilder vom ersten:
Ich muss das auch noch loswerden: Die Freundlichkeit der Süditaliener ist wirklich überwältigend. Auch würde ich gerade die Sizilianer nicht als über-temperamentvoll bezeichnen - eher als ausgeglichen. Sehr rücksichtsvoll und auch wenn sie im Straßenverkehr immer den Mut zur Lücke haben, nie aggressiv, sondern das ist hier einfach so :-) Immer hilfsbereit, und immer ruhig, egal wie tief man wieder mal mit dem LKW in einer Gasse steckt, die mit 2,56m einfach ein wenig knapp ist für den LKW mit 2,55m. :-) Ich muss regelmäßig durch parkende Autos fahren wo es links und rechts keine 5cm mehr sind, aber noch nie musste ich stehen bleiben und warten bis einer sein Auto weggefahren hat. Es wird immer "ausreichend" Platz gelassen. Naja, die Einheimischen sind das so gewöhnt, mir treibt das immer wieder ein wenig Schweiß auf die Stirn. Man sollte hier sein Auto schon kennen. Aber weiter mit der zweiten Wanderung. Hat mir zwar besser gefallen aber ich fand die Fotos vom Tag davor schöner.
Die nächsten Tage waren leider nicht so toll. Zwar meistens Sonne, aber extremer Wind. Ich wollte mal raus und ein paar Bilder machen, aber da die Brandung und die Gischt extrem war - bis zu 50m konnte man eine leichte Salzwasserdusche nehmen - bin ich schnell wieder im Auto verschwunden. Das komplette Fahrzeug hat nun einen Salzüberzug bekommen, so ähnlich wie man es bei uns im Winter kennt.
Eigentlich wollte ich schon weiter, aber plötzlich legte sich der Wind und es gab wieder nur Sonne. Komischerweise ist es mit Wind Wärmer, also der starke Wind ist wärmer als der ganz stille Wind, der eiskalt ist. So ist es mit Sturm und Sonne wärmer als fast windstill mit Sonne. :-)
Eine Richtung war noch frei, der bin ich dann mal entlanggegangen und muss sagen, hier ist wortwörtlich der Hund begraben. So was von trist, dass es fast schon wieder schön ist.
Und weil es so schön ist, nochmal eine Sonnenuntergangsorgie. Da kommt halt viel zusammen. Ich stehe gen Westen und kann ihn gut beobachten. Es ist zur einer Zeit wo ich es auch nicht verpassen kann (gerade bei Sonnenaufgängen ein schwieriges Thema bei mir :-)) und im Winter das bessere Licht und auch halt auch mal Wolken. Desweiteren fanden in der Sahara die Frühlingssandstürme statt, die sehr viel Wüstenstaub in die Atmosphäre einbringen. Also Fotosachen vorbereiten und mal einschießen :-)
Und los geht es :-)
Wenn man Zeit hat, kann man auch mal
was wagen. Ich habe mir schon länger Gedanken um die
Brotversorgung gemacht.
Zutaten: Für sechs Portionen a 165Kcal.
ZubereitungEs
handelt sich um ein Rezept aus Nordafrika. Das Wasser und das Salz
in eine große Schüssel geben. Die Hefe hineinbrocken (alternativ
kann auch 1 P. Trockenhefe verwendet werden). Verrühren. Das Öl
dazugeben. Das Mehl nach Bedarf hinzugeben. Die Konsistenz des Teiges
sollte etwas weicher als bei Pizzateig sein. Er darf nicht zu
zäh und trocken sein, da er sonst nur träge aufgeht und sich nur schwer
verarbeiten lässt. Na, das erste Problem war, dass meine Hefe tot war und der Schimmel die Herrschaft über sie übernommen hatte. Aber ich habe ja auch Trockenhefe dabei. Mein Weizenmehl war auch zu knapp, ich habe es mit Roggenmehl gestreckt. Doch es hat funktioniert und sehr gut geschmeckt. Aber
!! Ich habe noch ein Rezept mit Backpulver, das wird das nächste mal probiert.
Mich
treibt es weiter, wieder gen Norden. Da ich immer noch nicht weiß, wohin es weitergeht
werde ich mich Richtung Cefalu aufmachen. Das ist nicht weit weg von
Palermo, falls ich mit der Fähre nach Genua will und in der
richtigen Richtung, wenn ich wieder nach Italien auf das Festland will.
Übernachtungsstätte ist das
legendäre Corleone. Allgemein bekannt aus den Film "Der Pate"
und die Heimat und Geburtsstätte der größten Mafiabosse der
Sizilianischen Mafia Cosa Nostra.
Mein Standplatz in Corleone mit Blick auf den Friedhof:
Tolle
Gegend mit sehr viel Landschaft und sehr bergig. Wahrscheinlich auch
sehr viel Regen, die Straßen sind oft schlammig und/oder weggeschwemmt.
So kam ich auch an eine Engstelle mit Verbot der Durchfahrt, aber was
heißt das in Italien schon :-)
Weiter geht es Richtung Meer, sozusagen die Nordküste.
Und
wieder eine Engstelle. Die war so eng, dass da mit Mühe und Not ein
schmaler PKW durchgepasst hätte. Also ärgern und Fotopause machen.
Zum Abschluss: Ein Blick aus meinen Wohnmobilfenster von meinem Standplatz, extra für meinen Freund Gisi, der denkt, dass es nur den Ätna als Berg in Sizilien gibt. Eigentlich gibt es fast nur Berge und Hügel in Sizilien 😊 So, raus und ein wenig bewegen. Erstmal ein paar Fotos zu meinem Standplatz.
Frisch gestärkt geht es am nächsten Tag mal nach Osten am Strand entlang. Es waren locker so 11km, die ich im tiefen Sand und Kies gelaufen bin. Hat mir einen guten, ruhigen Schlaf ermöglicht. Seht mal, was ich da alles so gesehen habe.
Irgendwie erinnert mich das an Ingwer oder Kurkuma-Wurzeln, nur sehr viel größer.
Wieder ein Einkaufsspaziergang.
Und nun ging es am Strand nach Westen, ähnlich weit und genauso anstrengend.
Oben rechts: Schön, dass man überall Ersatzreifen in der richtigen Größe findet. 12.00R20 scheint auf Sizilien früher eine sehr beliebte LKW-Reifengröße gewesen zu sein. :-) Die
letzten zwei Tage bekam ich noch Gesellschaft von zwei alleine
reisenden Frauen. Die eine aus Österreich und die andere aus
Deutschland mit ihren zwei Söhnen. So konnte man sich mal wieder
abends bei einem Bier ein wenig unterhalten. Zu den Sizilianer und Süditaliener kann ich nur Folgendes sagen: Selten so freundliche und nette Menschen getroffen. Nicht verspannt und verbohrt. Probleme werden gemeinsam gelöst, man hilft zusammen und freut sich zusammen, wenn was geklappt hat. Gerade im Straßenverkehr. Sie sind sehr rücksichtsvoll und haben ihr eigenes System. Das nennt sich Mut zur Lücke. Jede Lücke wird genützt, dafür geht der mit der Vorfahrt auch mal leicht vom Gas und es flutscht. Auch haben sie ein sehr gutes Augenmaß. Fahrzeugbreite ist in der Regel nie mehr als 2,55m. Also habe ich immer so um die 2,56 bis 2,60m Platz gehabt. Man sollte, wenn man so groß ist fahren können und sein Fahrzeug kennen. Ansonsten besser mit was Kleinerem herfahren. Man steckt in irgendeinem Dorf fest, kein Problem. Da wird zurechtgerückt, der Verkehr schnell mal umgeleitet und schon hat man wieder seine 2,56m platz, sodass es gerade so reicht. Hat mich trotzdem sehr viel Schweiß gekostet. :-) Auch ist mir aufgefallen, dass die Sizilianer das Meer lieben. Sie stehen gerne am Meer, immer so zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde und machen irgendwas oder sehen nur sehnsüchtig auf das Meer hinaus. Das ist mir noch nirgendwo auf der Welt so stark begegnet. Wenn Ihr könnt, besucht mal diese wunderschöne Insel. Nochmal einkaufen und los geht es nach Palermo an den Hafen, um mit der Fähre nach Genua zu fahren.
Hier hat sich ein Paar aus der Schweiz einen Auto-Traum erfüllt. Sie sind mit ihrer Neuerwerbung auf dem Weg in die Schweiz.
Hier endet mein Reisebericht von Sizilien. Ich bin froh, dass ich es besucht habe. Mal sehen, ob es mich mal wieder dorthin verschlägt. Hier zu den SW Bildern .
Und
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