Einleitung Aufbruch Apulien Apulien, der Sporn Apulien 2 KalabrienSizilien 1Sizilien 2 Sizilien 3 Wieder gegen Norden Spanien 1 Die Fallas Spanien & Portugal Spanien 2 Ostwerts Bettellink |
Weg, wohin - egal, Hauptsache Süden Mein Ziel: Wärme, Sonne und weg von Corona-Deutschland Sizilien, die zweite :-)
So - das Hauptziel meiner Sizilienreise steht mir heute bevor. Das Tal der Tempel. Seid ich von Goethe die "Italienische Reise" gelesen habe und die SW-Zeichnung darin von dem Tempel gesehen habe war mir klar, da muss ich auch mal hin. Aber erst mal Bilder von meinem tollen Übernachtungsplatz. Die Aussicht stimmt einen schon mal auf einen tollen Tag ein.
Na, von der Straße der Blick nach oben, das lässt schon mal hoffen.
Erst fahre ich ein wenig umher mit der Hoffnung auf einen Parkplatz der nichts kostet, aber dafür bin ich einfach mal wieder zu groß. Alles was über PKW-Größe ist war versperrt oder nicht zugänglich. Also musste ich auf den Parkplatz vor der Eingangstür. Die ersten 4,50€uro des Tages waren schon mal weg. Vor dem Eingang eine Sicherheitskontrolle, shit,
darauf war ich nicht vorbereitet und natürlich würde mein
Taschenmesser bemängelt. Auch die vorgezeigte Orange, die das
einzige Opfer dieses Messer werden sollte liess den Sicherheitsbeamten
nicht erweichen. Dabei ist es überhaupt kein Problem so ein Messer
durch solche Kontrollen zu schleusen, wenn man es vorher weiß. Aber
wer rechnet bei einem antiken Steinhaufen mit sowas. Auch mein
Impfzertifikat musste ich vorweisen. Das erste Mal, seit ich in
Sizilien bin, aber der Zettel von mir wurde anstandslos akzeptiert.
:-)
Man merkt, dass hier schon Frühling ist. Die ersten Blumen auf den Wiesen blühen, die Mandelblüte ist im vollen Gange, es ist alles wunderbar grün. An den Mandelbäumen habe ich mir die Taschen mit Mandeln voll gemacht.
Natürlich habe ich auch von den alten Steinhaufen haufenweise Bilder gemacht. Die kommen jetzt:
Das letzte Bild war ein wenig aufwändiger. Ich bin extra für einen Schnappschuss ein paar tausend Jahre zurückgereist. Hier seht ihr den großen Tempel - den Zeustempel - noch stehen und wie groß der war. Hier liegt noch einer der Steinmänner, die ihr im oberen Drittel sehen könnt. Es war gerade ein großes Opferfest, bei dem hunderte Stiere geopfert wurden. Leider klappt das mit den Zeitreisen noch nicht so perfekt und ich wurde gleich wieder zurückgezogen. :-)
Nun hatte ich tatsächlich ein wenig Luft bis mein Besuch angeflogen kommt. Also mal einen Erkundungsspaziergang gemacht, nachdem ich einen Blick aus dem Fenster riskiert habe.
Dann bin ich doch mal dem Besucherstrom gefolgt und siehe da, eine kleine Perle unter all den Ausflugszielen hier.
Das Lieblingsthema der Deutschen "Müll" ist auch auf Sizilien ein Problem. Anders als im restlichen Teil von Süditalien konzentrieren sie ihn immer auf bestimmte Stellen, im großen und ganzen ist es aber sauberer. Aber dort, wo sie ihn dann wild ablagern, sieht es wirklich sehr wild aus !
Ich hatte einen guten Platz wo der 1017 stehen konnte und Palermo war nicht mehr als gute 30km weg, also wurde die Stadtbesichtigung geplant. Ich war überrascht, wie hoch es da geht und dass die Berge über 1000m haben. Naja, neben einer tollen Aussicht war es auch glatt in einer Kurve und so bin ich nach ca. 20km wieder zurück gefahren. Der Lenker und die Gabel waren krumm und mehrere Sachen, die ich aber am nächsten Tag richten konnte. Tolle Abschürfung am Knie, die sich auch noch eine Woche nach dem Sturz unangenehm bemerkbar macht sowie verdrehtes Knie und Fuß, was aber nach einer Woche keine großen Probleme mehr macht. Geknicktes Ego, als guter Mopedfahrer, das wird dauern...
Also am nächsten Tag humpelnde Ortsbesichtigung... War nicht so schlimm, Manela hatte den Ort noch nicht gesehen und ich konnte noch mal in Ruhe und ohne Touristenrummel Bilder machen.
Man sieht gut, dass es hier im Januar schon Frühling wird.
Am nächsten Tag das Moped gerichtet und da das Laufen eh noch nicht so richtig ging, mal nach einem neuen Stellplatz umgesehen und eine Runde an der Küste gedreht.
Am Abend noch ein traumhaftes Licht beim Sonnenuntergang gehabt. Gerade, wenn man ein Auge für das Sonnenlicht und seine Farben hat, ist der Winter für den Süden eine sehr schöne Reisezeit.
Am nächsten Tag gab es noch mal eine größere Tour um nach dem besten Standplatz zu suchen.
Zur Überführung habe ich versucht mal auf größeren Straßen zum neuen Stellplatz zu kommen. Kurz - ich habe da versagt. Es war ein fürchterliches Gezirkel auf engsten und unbefestigten Straßen. Man kann in Sizilien einfach nicht nach Navi fahren. Am besten sucht man die Strecke nach Satellitenbildern raus. Gerade wenn es um die letzten Kilometer geht. Dagegegen fährt man am besten nach Straßenschildern wenn es weiter weg geht.
Nachdem uns wahrscheinlich jeder an dem Abend mal besucht hat der in der näheren Umgebung ein Auto hat, auch die Polizia di Stato und die Carabinieri kam früh dann noch mal ein Fahrzeug von den Carabinieri, die mit lautem Hupen auf sich aufmerksam machten und meinten wir können dort unmöglich stehen bleiben. Naja, für was hat man denn auch Ausweichplätze. Zum Glück hatte ich dafür sogar eine relativ große Straße mit dem Moped ausgekundschaftet und es ging sehr zügig. Komischerweise war die für über 3.5t gesperrt, obwohl man da auch mit einem Sattelzug hätte fahren können. Wahrscheinlich sahen die Verkehrsplaner in Sizilien es als unsportlich an dort zu fahren. Mir war es egal. So sind wir dann doch auf dem Friedhof von Partinico
gelandet und standen unter der Banyan-Feige.
So, hier nun die Bilder vom großen Spaziergang durch Partinico. Durch so einen Mopedunfall wird einem die ganze (sowieso sehr grobe) Planung durcheinander geworfen, und man hat Zeit für Dinge, die eigentlich mein Leben ausmachen. Ich sehe mir gründlich eine nordwestliche Kleinststadt von Sizilien an, die im Dunstkreis des großen Palermo liegt - ohne Palermo bis jetzt gesehen zu haben! Die Obst und Gemüsehändler sowie das Supermarktpersonal kennen einen. Man ist nicht der deutsche Tourist, der von einem Highlight zum nächsten hastet und auch nicht der, der an den schönsten Stellen des Landes oder auf einem Campingplatz am Meer seine Winterzeit absitzt. Dadurch wird man hier zum bekannten Unbekannten und man wird neugierig und sucht das Gespräch. Ich erlebe dadurch immer sehr viel mehr von einem besuchten Land ohne alle die ach so tollen Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben, sondern das was ein Land halt ausmacht, die Menschen. Seht meinen Spaziergang mal aus der Sicht, und genießt das andere Sizilien in Ruhe und in diesem warmen Frühlingslicht, das in diesem warmen Januar herrschte .
Sonntag ist mein Süßigkeiten-Tag. Bis 13:00h haben
am Sonntag die Supermärkte geöffnet und so gibt es von dort eine
große Schachtel Eis und Sprühsahne. Löffel habe ich vorsorglich
schon eingepackt. Und nein, die Eisdielen haben zu oder halt nur
anderen Süßkram aber kein Eis. :-( Weil angeblich Winter ist... Aber nun sind wir gestärkt und spazieren planlos durch die Stadt.
Noch ein paar Bilder vom Stellplatz:
Sehr früh ging es dann zum Flughafen um meinen Besuch wieder abzuliefern und ich machte mich auf um den westlichsten Zipfel von Sizilien zu erreichen.
Habe in Trapani einen wunderschönen Stellplatz
gefunden, Wasser ist voll, der Kühlschrank auch. Also werde ich mich wohl
die nächsten zwei Wochen auf die faule Haut legen und mich von
der Entspannung ein wenig entspannen. Hier erst mal ein paar Bilder vom Sonnenuntergang.
So, ein kleiner Spaziergang um meinen sehr ruhigen Platz. Naja, manchmal werde ich schon heftig vom Wind durchgeschüttelt.
Zu meiner Verletzung: Nachdem es also im Guten nicht geht musste ich doch mal genauer nachsehen. Es stellte sich heraus, dass sie doch sehr viel tiefer war und das kein normaler Grind darüber war sondern sich eine Schicht aus Thermofasern aus meiner Hose eingebrannt hat. Jeder der mich kennt weiß, dass ich Schmerzen aus dem Weg gehe und weder kalt bade noch dusche. Aber mir blieb da nichts anders übrig als mit der Pinzette und meinen kleinsten und extra nachgeschärften Küchenmesser (auf Fränkisch Schneiddeiferla) den Dreck zu entfernen. Um es kurz zu machen, es war sehr schmerzhaft und blutig. Mittelalterfreunde hätten daran ihre Freude gehabt. Auch habe ich keinen Patronengurt dagehabt um die Wunde mit Schwarzpulver auszubrennen (halte ich persönlich für so einen typischen Schwachsinn, den nur Blöde und Amis glauben). Ich habe dafür H2O2, das brennt auch. :-) Zum Abschluss dieser Seite noch mal Sonnenuntergänge. Es bietet sich halt an, wenn man am westlichsten Zipfel von Sizilien ist.
So, wie ihr seht wird es dunkel und ich lege mich schlafen. Morgen fange ich dann an Bilder für den dritten Teil von Sizilien zu machen.
Hier zu den SW Bildern .
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