Einleitung Deutschland bis Italien Griechenland Türkei Irak - Kurdistan Türkei 2 Georgien AS oder AR Georgien 2 Türkei 3 Griechenland Die Rückfahrt Wie geht es weiter ? Bettellink |
Irak 2023
Georgien, die Zweite
Armenien entlässt uns unter Regenschauern. An der Grenze helfen uns freundliche russische Motorradfahrer bei den Grenzabfertigungen, die georgischen Grenzbeamten sind sehr reserviert. Beim grenzüblich schlechten Geldtausch haben wir auch noch den Zündschlüssel verloren. Habe es erst am Abend gemerkt, weil ja das Zündschloss seit der Türkei durch eine Wagoklemme ersetzt wurde. Das Ziel des Tages war Tiflis. Aber ich habe ein altes deutsches Weingut (41.55, 44.715) als Zwischenziel eingeplant. Der Weg dorthin, also die letzten 10 km, haben dem Gespann so alles an Geländefähigkeit abverlangt, was es konnte. Ein tolles Gebäude, das bis zum Zerfall der Sowjetunion genutzt wurde. Man sieht, dass die, die es Ende des 19. Jahrhunderts gebaut haben, sogar eine Straße zu dem Anwesen angelegt haben. Natürlich gibt es Bilder:
Beeindruckend ist die massive Bauweise - etwas neues Holz, und man könnte dort wieder neu anfangen. Weiter ging es nach Tiflis. Da hatten wir sehr viel Pech mit unserer Suche nach einer Unterkunft. Wie immer hatte ich mehrere Möglichkeiten im GPS gespeichert, aber da war immer nichts. Im Altstadtviertel haben wir dann doch noch etwas für eine Nacht gefunden, nicht billig, aber ein gutes Zimmer. Ein paar Bilder von der näheren Umgebung vom Hotel, auch hier stehen Verfall und Reichtum nebeneinander. Der Blick aus dem
Fenster am nächsten Morgen:
Das nächste Zimmer war bereits gebucht. Also nochmal einen kurzen Spaziergang um das Hotel: Und weiter geht es zur
nächsten gebuchten Unterkunft. Die konnten uns auch nicht
aufnehmen, weil sie den Regen, der uns als Schauer in
Armenien erwischte, in Tiflis viel massiver hatten, die
meisten Zimmer unter Wasser standen und sie bei den
Aufräumarbeiten vergessen hatten, die freien Zimmer aus dem
Netz zu nehmen. Also erstmal ins Zentrum. SIM-Karte
besorgen, Geld tauschen und Essen gehen. Tiflis ist sehr
versnobt, und man huldigt hier sehr dem Schein des Geldes.
Also habe ich mich schlichtweg geweigert, teuer &
schlecht zu essen oder man verweigert das Essen, weil ich
nicht über die App vom Restaurant bestellen wollte und die
Bedienungen nur noch das Essen bringen könnten, aber keine
Bestellung aufnehmen konnten oder wollten. Zwingend muß man
ein Smartphone haben und vorab die Restaurant-App
installieren, bevor eine Bestellung möglich ist. Zum Glück gibt es wie überall auch noch Menschen. In einem recht modernen Nudel-Restaurant nahm ein Mensch unsere Bestellung auf und zeigte uns, was es gab. Die Nudeln werden frisch selber gemacht und heiß auf einem Riesen-Käse gewälzt. Das kannte ich so noch nicht, war auch sehr lecker. Mit gestilltem Hunger war ich dann auch versöhnlicher mit der Stadt, und wir konnten uns weiter auf Zimmersuche begeben. Siehe da, nun hatten
wir dabei auch Glück. Es war sehr günstig und perfekt. Eine
gut eingerichtete Küche, alles neu und sehr sauber. Wir
haben sofort beschlossen, länger zu bleiben und uns ein
wenig auszuruhen. Wirklich sehr ruhig am Rande der Stadt. Nicht das schönste Viertel, aber ausreichend Versorgungsmöglichkeiten und ein Balkon. Gutes WLAN und ich konnte mich mal wieder über die Fotos hermachen und ein wenig abhängen. Das ist bei diesen Reisen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Man kann es sich schlecht vorstellen, weil man in der Regel ja nur Ausflüge kennt, die zwischen einer und drei Wochen andauern. Für viele ist ein vierwöchiger oder sogar fünfwöchiger Urlaub schon utopisch. Aber danach sind sie in ihrem Leben zurück, im Korsett des gewohnten Tagesablaufs. Im Vergleich zum sehr erlebnisreichen Reisen, dem ständigen Konfrontiert-werden mit neuem ungewohntem Fremden, die Ruhe selbst. Deswegen sind Ruhepausen so wichtig, und ich habe sie unterschätzt. Auch braucht man Zeit, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Die Fotobearbeitung, die Zwiesprache mit der Reisepartnerin und auch die Erstellung der Homepage runden das Bild der Reise erst vollständig ab. Und man ist in der Lage, die Reise nicht nur zu erleben, sondern auch die mannigfaltigen Eindrücke zu konservieren und etwas für das weitere Leben dazu zu gewinnen. Aber nun genug von der Muße philosophiert. Am Sonntag gibt es in Tiflis immer einen bekannten Flohmarkt. Bestes Wetter, also nichts wie hin.
Der Flohmarkt war schnell gefunden, die Parkplatzsuche war schon anstrengender. Aber mit Ausnutzung des Gespann- und Touristenvorteils haben wir auch das gemeistert. Vielleicht hat auch geholfen, dass am Gespann keine Scheibenwischer dran sind. :-) Ganz anders als bei uns. Sehr interessant und schön. Aber wenn man ehrlich ist, würden das die Georgier wahrscheinlich auch von einem Flohmarkt bei uns behaupten und gut einkaufen. Mit dem (nicht vorhandenen) freien Gepäckraum im Gespann war der Kaufrausch allerdings im Zimmer geblieben, es wurde nur geschaut und bestaunt.
Es war ein Park oder mehrere am Fluss entlang aufgereiht, und auch jenseits des Flohmarktes gab es viel zu sehen. Hier ein paar Bilder, um unsere Eindrücke zu vermitteln.
Vom Rest der Woche gibt es nicht viel zu erzählen. Lebensmitteleinkäufe, kochen und Ruhe. Bevor wir Tiflis verlassen, geht nochmal ein halber Tag Stadtrundfahrt mit dem Finden der Post drauf. Aber gefunden und die Postkarten konnten verschickt werden.
Das Gespann auf dem romantischen Parkplatz vor der Post. :-) Es ging nun weiter in den relativ unbekannten Teil von Georgien, nach Osten. Das ist der größtenteils sehr unbekannte Teil von Georgien, selbst die Burgen-Dichte ist dort geringer, die Landschaft ist relativ eben aber sehr fruchtbar. Aber zu finden sind dort auch Burgen und Kirchen, nur weniger und ohne großes Tam-Tam. Je weiter man von Tiflis weg ist, um so ärmer wird die Bevölkerung und die Lada-Dichte nimmt wieder zu. Das Praktische siegt über den modernen Schnick-Schnack. Es sieht nicht viel anders aus als zu sozialistischen Zeiten. Naja, jeder noch so kleine Laden hat Cola und aktuelle Süßigkeiten. :-) Vorbei an einem Autoteile-Verwerter, der sich anscheinend auf Lada spezialisiert hat. Aber auch hier gibt es tolle Kirchen, und die schönste sehen wir uns an. Für Kirchen und Polizeigebäude scheint es in Georgien sehr viel Geld zu geben. Aber
der Wohnraum für die einfache Bevölkerung ist noch fest auf
sozialistischer Basis. Wir haben uns dann noch für die Nacht eingedeckt und sind nicht weit von der alten russischen Heeresstraße entfernt an einem See zur Ruhe gekommen. Die armenischen Mückenspiralen sind super. Nicht vergleichbar mit dem Mist, den man in Deutschland zu kaufen bekommt. Aber auch georgische sind wirksam. Nicht ganz so wirksam sind türkische und griechische. Die deutschen machen zum Vergleich nur einen schlechten Geruch, während man die anderen fast gar nicht riecht.
Am nächsten Tag war das Ziel eine der schönsten Stellen von Georgien: Schatili. Leider sind wir nicht dort angekommen. Das Gejammere von Manela wegen ihres schmerzenden Rückens war nicht mehr auszuhalten. Die Robustheit von Mitreisenden ist ein Thema, das man nicht unterschätzen sollte. Einfach austauschen geht halt unterwegs nicht und eigentlich sind eh alle inzwischen so weichgespült, dass die Belastbarkeit in sehr engen Grenzen ist. Daher gibts nur ein paar Bilder vom Weg, ca. 2/3 davon. Man sollte die Belastungen so einer Reise nie unterschätzen. Es ist keine Reise im gut gefederten modernen Auto und halt auch nicht nach 4 Wochen vorbei, wo man sich auf der Arbeit wieder erholen kann. Unterwegs hatten wir noch mal eine Panne mit den Bremsen. Bei der Bergabfahrt wollten die hintere und auch der Seitenwagen nicht mehr mitbremsen. Der Schuldige war schnell gefunden: Die Seitenwagenbremsbeläge waren an der Verschleißgrenze. Normalerweise kein Problem. Aber da sie im selben Bremskreis wie die Rücktrittbremse sind und der Depp von Gespann-Umrüster sich einen größeren Bremsflüssigkeitsbehälter gespart hat, die Bremsklötze von der hinteren Bremse aber auch in Richtung Verschleißgrenze gehen, hat meine Bremse nur noch Luft zum Pumpen bekommen. Da ich ja Bremsklötze dabei hatte, war die Reparatur schnell gemacht. In den nächsten Tagen werden dann auch noch die hinteren Bremsklötze erneuert, wenn Zeit und Muße dafür da ist. Unser Übernachtungsziel ist ein kleiner See, nicht weit weg von Gori. Zwischendrin finde ich auch noch eine Burg, die ich aber alleine ansehen muss, weil Manela nur noch auf Straßen erster Ordnung unterwegs sein will. Weiter geht es im
landschaftlichen Gegensatz zu den Bergen. Hier sind nur
Felder, Wiesen und Äcker.
Wir waren gerade beim Zeltaufstellen, als uns ein Schäfer ansprach. Wir müssten mitkommen, wir sollen bei ihm schlafen, und er macht auch was zu Essen. Schnell war klar: Ein
Iraner im Exil. Diese Gastfreundschaft bewundere ich an ihnen.
Warum er genau hier und nicht im Iran lebt, wohin er doch
Heimweh hatte, hatte er nicht so genau dargelegt. Er ist so
ein typischer Aussteiger. Irgendwas als Bauingenieur gewesen,
sein ganzes Geld hier in sehr viel Grund gesteckt, eine sehr
große Schafherde und einen beachtlichen Obst- und
Gemüse-Garten. So wie ich es heraushören konnte, konnten Frau
und Kinder aber nicht so von diesem Leben begeistert werden,
weil sie ihn nur ab und an besuchen kommen. Es war der extrem lecker angebratene Reis mit sehr viel Huhn drin, den wir bekommen haben. Ein Gericht von dem mir Martin immer wieder vorgeschwärmt hat, seit er im Iran war. Wir haben auf einem Hügel vor dem Haus geschlafen, weil sie selber nur zwei Liegen hatten (ein Georgier, der mit aushilft, lebt da auch noch). Mit einem tollen Sonnenuntergang ging der Tag zu Ende.
Wenn man draußen
schläft, steht man meistens mit dem Sonnenaufgang auf. Unser Gastgeber sogar noch ein wenig früher, weil er mit den Schafen los muss, aber er hat uns vorher erklärt, daß wir alles inklusive dem gut gefüllten Kühlschrank benutzen können. Wir wollten aber ja auch weiter. Noch ein paar Bilder, bevor es weitergeht nach Gori. Ich wollte Manela den Geburtsort von Stalin zeigen, einer der großen Massenmörder des 20. Jahrhunderts. In Braunau gibt es ja so was nicht, weil man es einem Verlierer nicht zugesteht, aber vielleicht komme ich mal nach Blenheim Palace, um (natürlich dort gegen Eintritt) die Geburtsstätte eines weiteren großen Massenmörders der Geschichte des 20. Jahrhunderts anzusehen. Ein paar Bilder vom Schrein um sein Geburtshaus. Ich, am neuen kleinen Denkmal respektlos herumlungernd. :-) Mehr beeindruckt hat mich Stalins Eisenbahnwaggon. Da er eine Abneigung gegen das Fliegen hatte, ist er viel mit der Eisenbahn unterwegs gewesen. Ich konnte auch eine Aufnahme vom Inneren machen, man darf eigentlich nicht in das Innere.
Das Museum von außen, auch diesmal war es mir nicht das Eintrittsgeld wert. Noch ein wenig herumlungern in dem kleinen Park davor, bevor es weitergeht. Auf dem Weg durch Tschiatura haben wir an dem großen Monument aus Sowjet-Zeiten gehalten. Man sieht im Hintergrund noch die damaligen modernen Wohnblöcke. Wahrscheinlich eine Vorbild-Siedlung in der Sowjetunion. Eine der vielen in Georgien, das ja unter Stalin seine Blütezeit hatte, unter den Sowjet-Republiken. Ein gutes Beispiel, wie es in Georgien tatsächlich aussieht, außerhalb von dem in der westlichen Presse hervorgehoben kleinen Teil Georgiens. Es ging hier, wie in so vielen anderen Teilen Georgiens mit der sogenannten Freiheit und der Zuwendung zum Westen rapide bergab. Ein Stückchen weiter ein schöner Aussichtspunkt, ich machte ein Foto: Die sichtlich gezeichnete Beifahrerin versuchte sich im Stretching, natürlich nicht, ohne von mir mit Sarkasmus kommentiert zu werden. :-) Wir sind an dem Tag noch sehr viel gefahren, haben noch mehr gesehen, aber gar nicht so viel fotografiert und sind bei der Zimmersuche nochmal auf die Nase gefallen. Georgier, die Zimmer vermieten, sind leider nicht sonderlich zuverlässig (wo wir in Tiflis lange waren, ist wohl die goldene Ausnahme gewesen). In einem Straßenrestaurant sind wir sehr toll mit frisch gebackenem Brot bewirtet worden. Es stellte sich aber auch heraus, daß es keine Georgier, sondern Russen waren. Diese Volksgruppe hat es in Georgien momentan nicht leicht, obwohl sie wohl mit Abstand die größte Volksgruppe darstellen. Leider gibt es auch weniger Bilder von diesem Nachmittag, weiß gar nicht warum. Wir sind dann abends nach der Zimmerodyssee noch an einen sehr schönen freien Übernachtungsplatz gekommen. Dort war gerade ein sehr großes Familienfest zugange. Betimmt 15 Autos voll besetzt, es wurde gegrillt, Selbergemachtes aller Art gereicht und flaschenweise selber gemachter Wein gereicht. Wir wurden sofort integriert, zum Glück hatten wir mal richtig gastfreundliche Georgier getroffen, vielleicht liegt es halt wie bei vielen Ländern auch so am Geld. Die, die nicht mit den vermeintlichen reichen Ausländern ihr Geld verdienen müssen und die schwachsinnige Propaganda vom „gelobten reichen Deutschland und den immer reichen Deutschen“ nicht glauben (an die ja auch die meisten Deutschen selber glauben), sind Deutschen gegenüber recht aufgeschlossen, halt neugierig auf das Fremde und freuen sich mit Anderen ihr Fest zu teilen. Da sie zum Sonnenuntergang alle heimgegangen sind, waren wir mit vielen Vorräten bestückt alleine an dem tollen Platz. Früh dann mal die Drohne ausgepackt und ein paar Bilder aus der Luft von unserem tollen Platz gemacht. Natürlich gibt es einen ganzen Schwung normale Aufnahmen von dem Platz. Anscheinend hatte ich ein „Fotodefizit“ vom Vortag :-). Und von der näheren Umgebung. Fertig gepackt, also ging es weiter. Bilder von der Fahrt durch den nördlichen Teil vom Kaukasus Richtung Westen. Immer
wieder von kleinen Pausen unterbrochen, wo man irgendwo
hinaufklettert, um Fotos zu machen und die tolle Aussicht
genießt. Weiter zum nächsten Platz.
Und wieder mal ein Wegweiser-Bild.
Weiter ging es nach Zqaltubo. Eines der größten Kur- und Erholungszentren der ehemaligen Sowjetunion. Vom ehemaligen Glanz ist nicht mehr viel übriggeblieben. Den Wiki-Bericht kann ich nur in Sachen Zerfall und Zerstörung nachvollziehen, habe aber auch nicht viel Zeit dort zugebracht. Aber man sieht sehr gut, wie gigantisch das in früheren Zeiten gewesen sein muss. Am Spätnachmittag in Kutaissi angekommen. Mit booking.com ein Zimmer gesucht und gefunden. Eingezogen, alles ausgepackt und schon ein wenig über das Preis-Leistungs-Verhältnis gewundert bei dem Zimmer, aber was solls. Für die paar Tage geht auch mal ein winziges Zimmer mit winzigem Fenster aus dem man nicht raussehen kann und einer Steckdose, in der die Zimmerbeleuchtung steckte, weil der Rest der Zimmerelektrik nicht funktionierte. Es war heiß und ich habe extra ein Zimmer mit Klimaanlage gebucht, deswegen war das winzige Fenster auch kein Problem. Das Bad war sauber (Etagen-Klo und -Bad). Die Gemeinschaftsküche hatte auch schon sehr viele bessere Tage gesehen, aber soviel Glück wie in Tiflis kann man ja nicht immer haben. Es war halt doppelt so teuer wie in Tiflis. Fertig mit dem ganzen Umräumen, wollte ich die Klimaanlage anschalten. Bin ja nicht doof, habe extra gleich nachgesehen, daß die Bereitschaft leuchtet, als mir die halb funktionierende Zimmerelektrik aufgefallen ist. Es war eine sehr neue, nur fehlte die Fernbedienung. Hatten wir auch schon öfters, daß wir die erst mit dem Zimmerschlüssel bekommen haben, also eine freundliche Nachfrage gestartet. Kurz, der gierige Zimmervermieter wollte nochmal 5 €uro extra am Tag für die Klimaanlage. Diesen schmierigen Georgier (er hat ja betont im Streitgespräch, daß er Georgier ist und kein Russe) hätte ich dann im Verlaufe der Diskussion fast niedergeschlagen. Booking.com wurde auch mit eingeschaltet, die haben mir dann die 15 €uro ersetzt. Unsere zweite negative Erfahrung mit booking.com, die sich allerdings beide auf Georgien beschränken (auf Korfu kam dann noch eine dazu), ansonsten nicht immer das billigste, aber problemlos zu nutzen. Am nächsten Tag war erst mal eine Stadtbesichtigung angesagt. Das tolle Kriegerdenkmal wurde 2009 gesprengt, dabei wurden sogar zwei Einheimische (Frau und Kind) getötet. Georgier erinnern mich da ein wenig an die Islamisten mit ihrer Zerstörungswut in Afghanistan, Pakistan und Syrien. Aber vielleicht wollte man seinen neuen Herren, dem „Westen“, auch beweisen, wie ernst man es meinte mit dem Weg von Russland und Hin zu den Amis. Ziel war dann erst mal die Weiße Brücke, die gesehene Seilbahn und das neue Wahrzeichen von Kutaissi: Ein geschmackloser Brunnen. Bilder:
Oben angekommen gab es so was wie einen verlassenen Freizeitpark und einen alten Wolga. Nun ging es zu Fuß wieder den Berg runter zur weißen Brücke, wo wir ja das Gespann geparkt hatten. Nächstes Ziel war die Bagrati-Kathedrale. Eine abenteuerliche Strecke hochgefahren. Um es vorwegzunehmen, abwärts sind wir dann die normale gefahren. :-) Einer der zwei Orte auf der Reise (der erste war in Konya), wo ich so was wie eine mystische Aura gemerkt habe. Aber nicht so extrem wie in Konya. Hier die Bilder. Zum Abschluss des Tages Bilder aus dem Botanischen Garten von Kutaissi. Warum diese schönen und tollen Anlagen immer ein wenig vom Zerfall geprägt sein müssen, ist mir ein Rätsel. Auch auffällig: Anscheinend lebt hier ein kleines Volk. :-) Noch gesehen auf dem Weg in die Unterkunft. Bilder vom Abendspaziergang. Am nächsten Tag ging es dann mal zu dem neuen Wahrzeichen der Stadt, dem kitschigen Brunnen. Er sieht genauso billig auch von Nahem aus, wie man es vom Vorbeifahren schon erahnt hat. Der Brunnen symbolisiert wahrscheinlich das neue georgische Lebensgefühl, „den Tanz um das goldene Kalb“. :-) Aber nebendran gibt es einen schönen Park, man sitzt im Schatten und kühlt von der Sommerhitze runter. Wir sind nicht die einzigen und die Parkbänke sind alle sehr gut besucht und oft nicht frei. Gegenüber gibt es Reste aus sozialistischen Tagen und da auch etwas, was neu ist und schön. Muss sowas wie das Künstlerviertel sein. Weiter ging es mit dem Spaziergang durch die Stadt.
Richtung Kettenbrücke gingen wir durch ein unterirdisches Marktviertel. Hauptsächlich Textil und Schuhe, interessant, aber nicht sonderlich fotogen. Aber dann der richtige Markt, hier fühlte ich mich wieder wohl. Jetzt vermisse ich auch mal wieder meinen LKW mit der gut eingerichteten Küche.
Auch außerhalb des Marktes war einiges los. Und nun endlich zu der Kettenbrücke:
Weiter geht es.
Bevor es weiterging nach Poti noch ein Bad in der nahen Thermalquelle. Die Hunde in Georgien sind komischerweise die aggressivsten auf der Reise. Manela hat dann mehrere Steine in den Beiwagen bekommen um sie abzuwehren. Gerade auf den langsamen Naturwegstecken sind sie immer wieder aus dem Gebüsch herausgesprungen und natürlich hauptsächlich auf die Beiwagenbesatzung losgegangen. Die hatten ein Gespür dafür, wer am meisten Angst hat. :-) Manela hatte auch immer Angst, dass so ein wild schnappender Hundi zu ihr in den Beiwagen springt. :-) Ich denke, der hätte das Geschrei wohl nicht lange ausgehalten... :-) Halbnackte Bilder von uns erspare ich euch. Wir kamen gut vorwärts, es gab auch nicht viel zu sehen. Ponti ist auch eine langweilige nichtssagende Stadt und so haben wir uns nur was zu essen besorgt und sind weiter Richtung Batumi gefahren. Ponti. Weiter ging es nach Batumi. Ein wirklich schöne Stadt, wen man die Vororte weglässt. :-) Aber da fährt man ja eh nur durch. Da wir gut vorangekommen sind wagen wir heute noch den Grenzübertritt in die Türkei. Sie ist immer noch Welthauptstadt der Wechselstuben. Also Wechseln, essen gehen, den Rest vom Geld vertanken und ab zur Grenze. Aber erst mal ein paar Bilder von Batumi:
An der Grenze gab es dann doch noch einen längeren Aufenthalt. Zum einen haben sie vor mir einen Polen gefickt, der keine Haftpflichtversicherung hatte und der glaubte, dass seine grüne Versicherungskarte gilt. In Georgien muss man immer eine einheimische Versicherung abschliesen, die Grüne gilt nicht, obwohl da Georgien mit aufgeführt ist. Sollte man wissen, bei der Ausreise wird das sonst zusätzlich abkassiert. Die wissen ganz genau, wer versichert ist und wer nicht. :-) Dann hat die georgische Abfertigung die Eigenart, dass Beifahrer extra abgefertigt werden und bis zur türkischen Seite komplett im Gebäude verschwinden. Und in der Türkei fertig eingereist. Wieder ausspuckt. Da aber das Gespann auf Manela zugelassen ist, fehlt sie natürlich, um mit dem Fahrzeug auf der türkischen Seite durch den Zoll zu kommen und auf der georgischen, um raus zu kommen. Natürlich kann Manela nicht mehr einfach zu mir hinlaufen. Auf der georgischen Seite löst man das einfach mit zusätzlicher Wartezeit und auf der türkischen Seite damit dass die Grenzer sie doch „illegal“ zu mir gelassen haben. :-) So waren wir doch noch kurz vor Sonnenuntergang in der Türkei. Wir hatten sogar ein wenig Nieselregen und sind noch bis Üçkardeş gefahren, um uns schon im Dunkeln ein Zimmer zu suchen. Das war es mit Georgien, und wir waren wieder in der Türkei - das Abenteuer geht weiter.
Hier zu den Schwarz-Weiß-Bildern .
Und
Hier geht es weiter zu meiner nächsten Seite
|