Griechenland 2022-23

Eine Wintergeschichte

Wie geht es weiter?

Da ja, wie geht es weiter?

Dann werde ich zum Leidwesen meiner Leser ein wenig ausholen :-)

Ich sitze hier, am 30.12.2022 in einer kleinen winzigen Traum-Bucht in Griechenland, bei bestem Wetter an meiner Reiseplanung für nächstes Jahr.

Wie konnte es soweit kommen?

Ich plane so wenig wie möglich, weil es eh immer ganz anders kommt als ich plane, wäre also schade um die Zeit.

Aber vor knapp einem Jahr auf Sizilien kam mir die Idee, mir mal den Irak und Kurdistan anzusehen. Diesmal aber mit dem Moped oder auch dem Renault Kangoo von Manela. In die Türkei wollte ich auch mal wieder, eine meiner zwei Lieblingsstädte Istanbul besuchen und außerdem mal wieder etwas Neues wagen.

Es wurde problemlos möglich in den Irak einzureisen, also los mit der groben Planung.

Als das Nötigste geplant war, sah meine Jahresplanung für 2022 so aus:

Von Sizilien aus nach Spanien über Frankreich. In Spanien dann nach Portugal und in den Norden von Spanien und wieder zurück nach Deutschland. Dort wollte ich Mitte Juli sein, um Ende Juli in den Irak aufbrechen zu können.

Ich war die letzte Woche auf Sizilien, da kam die Nachricht von meinen Eltern, sie haben sich impfen lassen und sind gesundheitlich zusammengebrochen (damals glaubte ich noch alles, was mir meine Mutter erzählt hat). Nach vielem Hin und Her, das meine Abfahrt von Sizilien immer wieder verzögert hat (ich hatte ihnen angeboten meine Reise abzubrechen, weil es von Italien kein großes Problem gewesen wäre, nach Griechenland überzusetzen), aber immer wieder kam von ihr: Es geht ich kann weiter meine Reise machen, oder es wäre doch besser, oder vielleicht nicht. Also man würde es mit einem entschiedenen "Vielleicht" ausdrücken.

Mir wurde es irgendwann zu blöd und ich bin dann mit dem Schiff nach Frankreich übergesetzt (eigentlich nach Genua/Italien), weil ich ja nach Spanien wollte.

Immer wieder kamen neue Nachrichten von meiner Mutter, mal gut, mal schlecht. Das ließ in mir keine Ruhe aufkommen und ich habe ihr gesagt, daß ich Ende des Jahres bei ihnen vorbei kommen und meine eigene Reise bis 2023 auf Eis legen werde.

Mitten in Portugal erreichte mich auf einmal der Notruf. Ich sollte alles stehen und liegen lassen und hinfliegen (im Nachhinein habe ich erfahren, dass meine Tante zwar dort war, aber anscheinend aufgebraucht und wieder zurück nach Deutschland ist :-))

Meine Antwort: Kann ich machen, aber nicht auf meine Kosten. Ich muss in der Hauptsaison den LKW unterstellen, den Flug für Manela nach Hause und meinen nach Griechenland finanzieren. Nachdem sich meine Mutter ausreichend darüber echauffiert hat, reichte es dann doch, wenn ich zu ihr hin fahre. :-)

Und ich war so frech, ihr zu sagen, dass ich meine Reise zu Ende führe, meine Angelegenheiten in Deutschland so schnell wie irgend möglich regele und dann komme.

So war ich dann Mitte Ende August in Griechenland und nicht in Kurdistan. :-(

Über die Sinnlosigkeit desselben will ich mich nicht weiter auslassen.

Das Jahr 2022 war nun auch nicht unbedingt das Motorrad-Jahr. Mich hat es dreimal hingelegt, mit Manela hintendrauf. Nie schlimm, aber Manela hat das Vertrauen zu mir verloren, eine so lange Reise mit dem Motorrad zu machen. Auch ist für eine so lange Reise das Gepäckproblem zu lösen.

Als ich ein wenig über meine früheren Reisen mit meinem Suzuki-Gespann erzählt habe, war sie aber Feuer und Flamme und so kam es wie es kommen musste: Ein neues gebrauchtes Motorradgespann zog ein. Eine BMW F650 GS mit einem sehr eigenwilligen Ural Seitenwagen, aber günstig und technisch gut.

So komme ich doch wieder zu meiner Motorrad-Reise in den Irak und durch den größeren Gepäckraum sind die angepeilten gut 6 Monate auch kein Problem.

(Längere Zeiträume sind wegen kleiner Ersatzteil-Beschaffungsprobleme für Wartungsteile doch sehr teuer)

Gespann fahren wollte ich schon lange mal wieder. :-)

Aber ohne richtige Vorbereitung geht es nun mal nicht. Ich hatte Zeit und so regelte ich alles aus Griechenland und mit Hilfe von Uli konnte Manela das Gespann kaufen und abholen.

(Danke auch an ihre Nachbarn, die sie dabei unterstützten)

99% der Ausrüstung konnte ich in Griechenland bestellen und schon zu Manela liefern lassen. Sodass wir, wenn ich Mitte März dort bin, mit dem Umbau und Aufrüsten des Gespannes beginnen können.

Nun habe ich Zeit und plane eine Reise von über sechs Monaten durch 25 Länder (manche mehrfach, deswegen sind es so viele).

Weitere Ziele sind:

Eine Rucksack-Tour durch Japan;

Mit dem Motorrad oder dem Gespann nach Island;

Eine Rucksack-Tour durch China;

Mit dem Gespann oder LKW nach Nord-England, Schottland und Irland;

Eine Rucksack-Tour von Kanada durch die USA nach Mexiko;

Mit dem Rucksack nach Indien und den angrenzenden Staaten;

(In den letzten zwei Reisen würde auch der Gebrauchtkauf eines Motorrades in Frage kommen oder eines alten Autos dort vor Ort)

nochmal nach Sibirien;

und mehrere Kurzreisen (1 bis vier Wochen) in verschiedene Städte auf dieser Welt.

Und natürlich ab und an nach Spanien, Tunesien, Italien, Frankreich, Portugal, Griechenland, Marokko und Mauretanien. :-)

Ich glaube, ich sollte lernen, mit dem Hauptstrom zu heulen und mich immer mit den aktuellen Fahnen schmücken, damit mich endlich ein Sponsor entdeckt. :-)

So, jetzt bin ich hier im nasskalten Norden und rutsche kniend auf dem Boden vor dem Gespann rum, um es reisefertig zu machen.

Somit endet meine Reise (na ja, meine Bearbeitung der Bilder ist ja noch nicht fertig) mit den Vorbereitungen für die nächste. :-)