Einleitung Griechenland 1 Griechenland 2 Griechenland 3 Die Rückfahrt Wie geht es weiter? Bettellink |
Griechenland 2022-23 Eine Wintergeschichte Griechenland, die zweite.
Weiter geht es mit ein paar Straßenszenen aus Vartholomio.
Sobald alles Unnütze in der Stadt erledigt war, bin ich mit dem Moped mal zur alten Burg Chlemoutsi gefahren. Erst mal ein paar Bilder zur Anfahrt. Die freundliche Kassiererin erlaubte mir, dass ich, ohne Eintritt zu zahlen, um die Burg herumlaufen durfte. Der Innenraum war eh wegen Renovierungsarbeiten gesperrt.
Hier begegnete ich auch endlich mal einem echten griechischen Ureinwohner. Der Griechischen Landschildkröte.
Weiter ging es mit dem Rundgang um die Burg, man hat eine tolle Aussicht. Auf dem Rückweg noch einen der vielen Sandstrände besucht. Obwohl das Wetter noch sehr schön ist - gähnende Leere.
Genügend Platz zum Stehen mit LKW ist auch da, eigentlich ideal zum Überwintern. :-)
Da ich mich wegen meiner Mutter mehrere Male im Krankenhaus von Patras aufgehalten habe, auch davon ein paar Bilder.
Nach knappen vier Monaten habe ich ergebnislos meine Eltern verlassen. Ich bin verbittert über das, was ich vorgefunden habe, das, was ich alles nicht erreicht habe und meine Hilflosigkeit gegenüber der Situation. Habe Angst davor, was in meinen Genen steckt. Wenn das meine Zukunft ist, dann habe ich meinen Albtraum gesehen. Als ich weg war, hat es keine drei Tage gedauert, dann ist die Illusion meiner Mutter zusammengebrochen. Warum sie sich von mir nicht hat helfen lassen, verstehe ich nicht. Vielleicht weil ich ihr Sohn bin, vielleicht weil es mit mir an der Seite immer noch weiter ging oder weil ich den Zusammenbruch nicht zugelassen habe - ich weiß es nicht. Selbst als alles zusammengebrochen ist, hat man sie noch zwingen müssen, endlich vernünftige Schritte zu akzeptieren. Ich weiß nicht, ob mein Vater es überlebt, wir werden es sehen. Ich weiß nicht, ob sie die gezeigte Einsicht wieder zurückzieht, ich bin raus. Wenn sie untergehen wollen im Schmutz und Chaos, sollen sie. Ich habe meine persönliche Freiheit immer über alles gestellt. Also schränke ich auch die von Anderen nicht ein. Ich kann schimpfen, ich kann erklären, ich kann helfen, dass es besser wird. Aber ich kann keinen dazu zwingen. Aber ich mache mich auch nicht zum willigen Werkzeug meiner Mutter, dass sie ihre Farce weiterleben kann. Sorgt vor, nein - nicht wie in der Werbung gezeigt, dass ihr euren finanziellen Rahmen fit habt. Sondern dass die Menschen im Umfeld, die ihr mögt und liebt, nicht unter euren negativen charakterlichen und körperlichen Veränderungen leiden müssen. Gerade die negativen geistigen Veränderungen bekommt man selber nicht mehr mit. Verfolgungswahn und grenzenloser Egoismus wird von einem selber nicht wahrgenommen. Ich muss an einen alten Witz denken: Fährt ein Rentner auf der Autobahn und hört im Radio, dass es auf seiner Strecke einen Falschfahrer gibt. Er ruft empört aus: „ Einer?! Hunderte!!“ Fragt mich nicht, wie es geht, aber keiner will doch, dass man der Grund ist, dass sich Freunde und Menschen, die von einem das ganze Leben lang geliebt wurden hilflos und angewidert abwenden, nachdem sie alles in ihrer Macht Mögliche versucht haben, einem zu helfen. Alle, die nun laut „Verantwortungslos!“ schreien: Zur Verantwortung gehört auch, die Macht zu haben Entscheidungen treffen zu können. Die, die Verantwortung tragen ohne diese Macht, nennt man Sündenbock oder Prügelknabe. Für beides bin ich mir zu schade. Zum anderen kommt dieser Vorwurf in der Regel von denen, die sich gekonnt ihr ganzes Leben vor „Verantwortungen“ gedrückt haben. Sich immer hinter anderen doch so wichtigen Verpflichtungen, den fehlenden finanziellen Mitteln und ihrer Gesundheit verstecken.
Mein Standplatz der letzten Monate in Griechenland, wie viele andere werde ich ihn sehr wahrscheinlich nicht wieder sehen.
Da ich mir übel den Fuß verknackst (oder schlimmer) habe, bin ich nicht weit gekommen, das Kuppeln und Laufen ist äußerst schmerzhaft, aber ich musste einfach weg. Brauchte Ruhe und Einsamkeit.
Ich hatte Wasser, ausreichend Lebensmittel und habe mich einfach ein paar Tage um nichts mehr gekümmert. Endlich Fotos bearbeitet, waren nicht viele, da ich die letzten Wochen ja fast keine mehr gemacht habe. Lesen und Musik hören.
Am nächsten Tag kam die Sonne raus. Also raus zum Bilder machen. Seit Wochen habe ich mal wieder richtig Lust dazu. Also am Strand entlanggehumpelt und nachts wieder mit einen pochenden Fuß daran erinnert worden, dass ich ihn eigentlich schonen sollte. Aber was soll es, solange es weh tut, lebt man und das Licht war richtig gut für Schwarz-Weiß-Fotos, wie ihr auf meiner SW-Seite sehen könnt.
Es wirkte alles ein wenig trostlos und sehr verlassen. Zweimal am Tag kam die Schäferin mit der Schafherde vorbei.
Aber ich habe wieder Freude am Fotografieren und danach habe ich mich daran gemacht, mich ins Selbststudium für Filmverarbeitung und das Filmen zu vertiefen. Keine Angst, die gemachten Filme wurden nur verwendet, um was zum Trainieren zu haben. :-) Weiter geht es zum westlichen ersten Finger der Peloponnes, Messenien. Auf der Fahrt dorthin habe ich noch eine alte Bekannte meiner Mutter besucht und mich mit ihr lange unterhalten. Diese Zeit fehlte mir dann, um bis ans gewählte Ziel zu kommen. Auch habe ich nur die Hälfte der vorgesehenen Mitbringsel dagelassen. Und die tolle Abkürzung, die mir mein Navi vorgeschlagen hatte, habe ich Trottel dann auch noch genommen. Nach der Abkürzung war ich mit meinem Zeitplan eine ¾ Stunde hinten dran, hatte das Auto voller Oliven, mein linker Seitenspiegel hatte drei Sprünge und der rechte war wirklich so gründlich verstellt, dass ich Werkzeug herausholen musste. Also darf ich in Deutschland auf jeden Fall meine Tante besuchen und das ganzen Rest abgeben. Jetzt gehe ich raus und richte nochmal meinen rechten Außenspiegel, bevor ich weiterschreibe. So, hier das erste Bild von meinem Ersatz- oder Zwischenstellplatz. Ich stehe gleich neben dem Osmanischem Kastell in Pylos. Blick auf die Insel Sfaktiria und ihren kleinen Zipfeln, die den Hafen von Pylos schützen und die so geschichtsträchtig sind.
Es ist so schön dort, dass ich einen Tag bleibe. Auch mein Fuß will eine Pause vom Kuppeln.
Fuß hin oder her, ein kleiner Rundgang war drin, weil a) das Wetter aufgeklart hat und b) ich viel zu neugierig bin. Also runter zur kleinen Bucht. Angeblich kommt man da nicht mehr runter mit dem Auto, nach Besichtigung problemlos möglich. Es soll aber die Aussicht nicht so schön sein wie von meinen Platz aus, das stimmt. :-) Hier die Bilder:
Am Morgen nochmal ein Rundgang und weiter geht es. Der Platz war schon schön, aber das Wetter hat bei mir keinen Bleibereflex hervorgerufen, also weiter. Die erste Fingerspitze war ja mein Ziel.
Da es in Nacht sehr viel geregnet hat, durfte mal der Allradantrieb sein Können beweisen. Nein, es wäre auch ohne gegangen, aber halt nochmal rückwärts den Hang runter und ein wenig anders fahren. Aber wenn er schon mit dabei ist, darf er auch mal zum Einsatz kommen. Ich nähere mich der Südspitze und es ward Licht.
Ein tollen Standplatz rausgesucht. Aber die letzten 10km Anfahrt waren wieder so, dass der Weg so eng war, dass man permanent die Spiegel neu ausrichten musste und sich von Wendemöglichkeit zu Wendemöglichkeit hangelte, falls der Punkt kommt, an dem es nicht mehr weiter geht. Enge Kehren und im Weg liegende Felsbrocken machen es nicht leichter. Aber die Brocken liegen genau so, dass ich immer um Haaresbreite zwischen ihnen und dem Abgrund vorbeikomme. Und auch die engste Kehre ist mit zweimal Rückstoßen zu meistern gewesen. Aber wie man sieht, haben es nicht alle Fahrzeuge geschafft, und sogar kleinere sind gescheitert. :-)
Ein paar Bilder rund um meinen Standplatz herum.
Essen machen und ein wenig die Ruhe und Schönheit genießen. Ein letztes Foto aus der Tür, als die Sonne verschwindet, und dann ist auch dieser Tag Geschichte.
Am nächsten Tag ging es weiter. Einkaufen war mal wieder angesagt, und ich wollte ja an die Spitze von Mani. Ziel war als alter Zerberus natürlich der Eingang zum Hades. Meiner Wirkungsstätte vor und nach meinem irdischen Leben! :-) Aber erst noch ein paar Morgenbilder von diesem sehr schönen Stellplatz.
Ein wenig siegessicher ging ich auf den Rückweg. Ich kannte ihn ja und wollte bei einer Quelle noch Wasser aufnehmen. Es ist einfach nicht gut, wenn ich denke, dass was problemlos klappt. Ich bin eine Abkürzung gefahren. Ja, selber schuld. Noch mal eine Steigerung und mein Adrenalinspiegel war wieder oben. Kein Wasser und warum ich mich immer weigere umzudrehen, solange es nur irgendwie vorwärts geht, sollte mal ein Gesprächsthema bei einem guten Psychologen sein. :-) Aber nach etlichen Spiegelzurückstellungen habe ich es wieder auf die normale Straßenbreite geschafft. :-)
Mittagspause auf dem Weg nach Mani. Hier im Süden bin ich endlich mit Griechenland zufrieden. Das Wetter passt, die Menschen sind freundlich. Ganz habe ich den Weg nicht mehr geschafft, so bin ich einfach unterwegs am Meer über Nacht geblieben. Ein paar Bilder von dem angenehmen Stellplatz.
Aber weiter geht es durch winzige Ortschaften und wunderschöne Landschaftspanoramen.
Wir haben den 17.12.2022 und man sieht, es wird langsam Frühling. Das Wetter ist toll und sehr warm (ca. 26°C), das verführt doch zu häufigen Fotostopps.
Am Abend war ich dann am südlichsten Punkt meiner Griechenlandreise und am Eingang zum Hades angekommen. Ich stand direkt darüber. Blick aus meinem Fenster:
Obwohl es keinen Internet- und Telefon-Empfang gab (letzteres ist ja zu verschmerzen, weil eh zu 95% aus) und ich eigentlich den ersten Abschnitt meiner Homepage fertigstellen wollte, bin ich ein paar Tage am Kap Tenaro geblieben. Ein wenig in der näheren Umgebung herumlungern, weite Wanderungen gingen mit dem Fuß noch nicht, aber was gegangen ist, habe ich gemacht. Natürlich meinem alten Gott Zerberus gehuldigt.
Hier ein paar Bilder von der näheren Umgebung und den Wanderungen auf der Suche des verlorenen Internet-Empfanges.
Ach ja, wie ihr seht, habe ich den Winter kurzerhand übersprungen und starte gleich in den Frühling. Für mich eine logische Entscheidung aufgrund der gestiegen Heizkosten.
Auch der nächste Tag wurde zu gemäßigten Spaziergängen genutzt. Auf ebenem Asphalt ging es schon ganz gut, nur OFF ROAD war nichts zu machen, und so blieb der Abstieg zum Hades sowie die Wanderung zum Leuchturm aus.
Aber zu den Resten des Poseidon-Tempels bin ich dann doch noch hingehumpelt.
Auf dem Hin- und Rückweg habe ich noch eine Blume gesehen:
Am nächsten Morgen ging es weiter. Mein nächstes Ziel war das Kap Malea in Lakonien. Aber erstmal noch durch die Landschaft von Mani. An der Beuge, bevor es wieder südwärts ging, habe ich die stolze griechische Handelsmarine am Strand liegen sehen und bin Einkaufen gegangen.
Durch eine schöne Küstenlandschaft bei der Hinfahrt kam ich gut entspannt an. Nach der abenteuerlichen Durchquerung der Ortschaft Velanidia (das englische Original), Lakonien und der nicht minder engen Pistenanfahrt (nach mir war sie wieder ein Stück breiter), kam ich an meinen Südpunkt am dritten Finger der griechischen Hand. Auch dieser Platz entsprach eigentlich im Großen und Ganzen meinem Standard. Landschaftlich sehr schön, sauber, einsam und nicht leicht zugänglich. Aber das Wetter war hier sehr durchwachsen. Nicht so warm und sehr windig, oft Wolken, doch nur nachts ein paar Regentropfen, die nicht störten. Bevor es weiterging, noch ein paar Fotos. Dann fand ich noch eine Abkürzung zurück ins Dorf. Nicht enger (geht auch nicht, denn dann hatte ich umdrehen müssen), habe aber dank ein paar Steigungen und Feuchtigkeit auch mal den Allradantrieb einsetzen können (zur Not wäre es auch ohne gegangen, aber wenn man ihn schon mal dabei hat 🙂) Weiter ging es zu meinem Platz, an dem ich Über-Weihnachten wollte. Unterwegs die letzten Vorräte aufgefüllt und sogar auf über 800m im Schatten Raureif entdeckt. Da, wo selbst die Mittagssonne nicht hinkommt. Doch noch rechtzeitig an meinem Weihnachtsplatz angekommen. Außer ein paar einheimischen Anglern und ein paar Spaziergängern war da nicht viel los. Weihnachten, Heiligabend - hat bei mir angefangen wie jeder Morgen halt auch, raus und Pinkeln. Kurzer Blick aus dem Fenster - Augenreiben und scharfstellen (die Augen), Fenster geöffnet und die nächstbeste Kamera gegriffen und ein Foto gemacht.
Werk betrachtet - beste Kamera und Objektivkombi genommen und raus (doch noch nicht so warm 🙁) und noch ein Foto gemacht. 🙂 Für das Weihnachtsfest ist mir eine halbe Ziege über den Weg gelaufen. Und wann ist bekanntlich die beste Zeit zum Grillen im Jahr? Natürlich zu Weihnachten! Eigentlich hatte ich das (wie bei uns in der Familie traditionell üblich) als Schaschlik geplant. Aber ich habe auf die Schnelle keine Leber aufgetrieben, so wurden kurzerhand ein paar Ziegenstücke auf die Spieße gesteckt, die ich von meinem Ausflug vom Baikalsee mitgebracht habe und das Grillfeuer entfacht. Das Feuer war durchaus international: Vom Griechischen Mandelholz über Restbestände von marokkanischem Olivenbaum und Orangenholz zu ein paar Stücken aus Portugal (ich denke das war Pinie) und einem großen Stück von meinen Freund Kami (fränkische Kiefer), von Manela gesammelten Buzelküh (zu Deutsch Tannenzapfen) aus dem westlichsten Punkt und dem Ziel aller Jakobsweg Pilgerer und profaner spanischer Holzkohle. Am nächsten Tag natürlich gleich den Sonnenaufgang mitgenommen. Für Sonnenuntergänge hat der Platz leider nicht getaugt. Nur ein schöner Mond-Untergang war mal da, aber bis ich die Kamera am Start hatte, war er schon hinter dem Berg verschwunden. Neuer Tag, neuer Sonnenaufgang. :-) Da mein Fuß langsam besser wurde, war mal ein Strandspaziergang angesagt. Anglern zusehen, Bilder machen. Gleich zu Anfang habe ich ein nettes deutsches Pärchen getroffen. Die leben in einem VW-LT28, arbeiten immer ein paar Tage pro Woche, sind mit ihrem Einkommen zufrieden und es reicht ihnen, die schönen Orte Europas anzusehen. Ihre Art des Einkommens hat mich erstaunt: Sie machen Statistiken. Also starten Umfragen in den Internetmedien um an Daten zu kommen und fertigen Statistiken an. Auch machen sie die Hausaufgaben und Teile von Abschlussarbeiten von Studenten, die sich das gegen Geld abnehmen lassen um sich während ihres Studiums wichtigeren Dingen widmen zu können und so mehr Platz für die Freizeitgestaltung haben. :-) Wenn die Bilder ein wenig anders erscheinen, kein Wunder: Ich bin mit einen Tele also mit einem engen Blickwinkel unterwegs gewesen als Festbrennweite (105mm). Natürlich wurde wieder gegrillt (muss wieder Holzkohle einkaufen) und bis Abend draußen gesessen. Gelesen und über das menschliche Dasein philosophiert.
Aber es zieht mich weiter. Die letzte der Fingerspitzen ist mein Ziel: Argolis Genau zwischen dem Saronischen Golf und dem Argolischen Golf.
Da hatte ich so richtig Glück, wie zur Zeit auch mit dem Wetter. Gleich mal abgelaufen (war ja nicht weit, so groß war die Bucht ja nicht) und für gut befunden. Hier bleibe ich bis 2023. :-) Um meine eigene Faulheit und Trägheit in Grenzen zu halten, mache ich mich immer wieder auf, die nähere Umgebung meiner Stellplätze zu erkunden. Es ist eigentlich nichts Besonderes da zu sehen, nur die abwechslungsreiche Schönheit das täglichen Unmittelbaren, das sich ja bei mir sehr abwechslungsreich darstellt. Vielleicht kommt daher die Reserviertheit gegenüber den „ausgewiesen“ Sehenswürdigkeiten.
Also los, links und rechts geht es den Hügel hoch, ich entschied mich für rechts. Kaum oben ging es schon wieder nach unten. War aber eine Sackgasse, also wieder hoch und weiter. Diese Blume, gesagt wurde mir, es ist ein Krummstab (Arisarum vulgare) , gibt es hier öfters. Blüht eigentlich nur im Winterhalbjahr. Die
Wurzeln kann man zubereiten und essen. Wen ich weiter so
erfolgreich angele, werde ich es mal probieren.
So, das war es für 2022. Ich lese zur Zeit viel und beschäftige mich viel mit der Planung meines nächsten Reiseabenteuers in den Irak. Wünsche allen einen guten Rutsch, und ein Frohes Neues Jahr! Pünktlich zum 2.1.2023 ging es weiter. Wasser fassen und auch mal wieder Einkaufen war angesagt. War ein wenig hin- und hergerissen, einen Tag hätte ich es locker noch raus ziehen können um ein wenig an dem tollen Platz zu bleiben, aber ich wollte mal wieder was Neues sehen. Also los. Wasser fassen war problemlos an einer Kirche möglich, ein AB Markt lag auch an der Strecke und ich hatte bestes Wetter. Aber seht selbst:
Ein paar Straßenbilder: Und von den Pinkelpausen:
Mein Stellplatz:
Bin ein wenig mit dem Auto beschäftigt gewesen. Und habe mich ein wenig in der näheren Umgebung umhergetrieben. Kurz, nicht schlecht aber auch nichts, was mich hält. Also morgen geht es weiter. Man merkt, es wird oder besser ist schon Frühling.
Der nächste Platz für die folgenden Nächte war zwar Luftlinie nur 17km weg, war aber doch über eine Stunde Fahrt.
So, das waren die breiten Wege, wo ich auch mal wieder eine Kamera in die Hand nehmen konnte. Die oberen Kofferenden brauchen auf jeden Fall etwas Lack und die Kunststoff-Scheiben meiner Fenster eine Politur :-)
Die restliche Fahrt bis Korfos (Korinthia) war total entspannt bis auf eine Offroad-Abkürzung. Ich habe danach angehalten und mit meinem Navi ein ernstes Wort geredet :-)
Das Örtchen ist noch in weihnachtlicher Stimmung und ich stehe seit Langem mal wieder in der Zivilisation. Ein kleiner Parkplatz am Ortsrand, am Ende der Bucht. Auch ein Unterseeboot liegt hier am Ufer, ob es wohl das berühmte heldenhafte U-Boot der Königliche Griechischen Marine „Papanikolis (Y-2)“ ist? :-) Nachdem ich mein Frühstück nachgeholt habe, bin ich los zur Ortsbegehung. Falls man es auf den Bilder nicht sieht: Der 4. Januar 2023, 20°C und Sonne. :-) Aber es ist nachts doch spürbar kälter als im Süden.
Für den Reisenden, der mit älteren Mercedes-Modellen unterwegs ist, wurde ein Schlachtfahrzeug zur Verfügung gestellt. Habe nichts ausgebaut, ich weiß ja, wie sehr die Kurzhauber-Fahrer immer mit der Teilesuche beschäftigt sind. :-) Mein Stellplatz:
Noch ein letztes Foto von dem warmen Licht der Morgensonne und ich mache mich reisefertig für die letzten 140km nach Athen. Ein wenig werde ich die schweineteure Autobahn nutzen, von der mir ein jeder erzählt, wie günstig sie ist. 7,10€ für nichtmal 20km sind in meinen Augen exorbitant teuer. Für die, die immer beim Einkaufen die bunten Etiketten nehmen und nicht den Kilopreis vergleichen können ist das vielleicht billig. Nach dem Motto, bei den Österreichern (die ich bisher für die Teuersten gehalten habe) habe ich meine Gobox für 150 €uro aufladen müssen und hier zahle ich immer nur zwischen 5 und 9 €uro. Aber mit über 39ct/km sind die Griechen führend. Mein Ziel war auch, mal zu einem Verkaufsportal von einem der großen Mobilfunkbetreiber von Griechenland zu gehen, um vielleicht mal einen günstigen Inland Tarif zu bekommen, den ich mir im Netz rausgesucht hatte. Brachte mir doch wieder eine längere Innenstadt-Tour ein. Habe aber festgestellt, dass die (im Gegensatz du den sämtlichen restlichen Läden) scheinbar am Samstag nicht arbeiten. Nach weiteren Touren in verwinkelte Gassen war ich dann wieder auf einer zweispurigen Straße stadtauswärts zu meinem Stellplatz für die nächsten Tage, wo ich auf die Ankunft von Manela warten konnte, WLAN hatte und auch ausreichend shoppen konnte :-) . Toll - nach drei Wochen zurück in der Zivilisation, alles was ich vermisst habe: :-)
Samstag Nachmittag, alle wollen einkaufen und sich mit dem notwendigsten an Unnötigem eindecken, daß man das Wochenende und die nächste Arbeitswoche seelisch übersteht.
Alles war voll und ich hatte zu tun, daß ich meinen LKW wiederfinde, na ja es war nicht ganz so schlimm.
Auch merkte man, daß es endlich Reise-Expeditionsmobile zu sehen gibt. Also die „Allrad-Autobahn-Mobile“ oder die Expeditionswohnmobile, die auf den urbanen Luxus-Campingplätzen mit Starkstromanschluss zu finden sind.
Das Bild hatte mehrere leichte Überraschungen für mich parat. Als erstes merkte ich, daß der Autofokus meiner Kamera an der perfekt lackierten Oberfläche dieses Expeditions-Wohnmobils nicht die geringste Unebenheit feststellen konnte und somit einfach den Dienst verweigerte. Mein Kompliment an den Lackierer. Als nächstes erkannte ich, daß es ein MAN „TGS 26-540“ ist, also mit seinen 540 PS schon in die Kategorie Sport-LKW fällt. Ich muss ehrlich gestehen, daß da doch (außer bei den fast 7stelligen Anschaffungskosten und dem Dieselverbrauch) ein klein wenig Neid aufkam. Natürlich ist es kein Fahrzeug für mich, 80% meiner angefahrenen Stellplätze währen mit diesem Mobil nicht gegangen und der Lack wäre auch hinüber gewesen (die Lackierkosten wären wahrscheinlich bei einem Viertel meiner Anschaffungskosten vom 1017er gewesen und wenn ich den zerkratzt hätte, würde ich Rotz und Wasser heulen).
Auch war ich leicht überrascht, daß er aus der Ukraine kam. Jetzt, wo doch alle gegen die Russen kämpfen, bei uns die Altkleidersammlungen und der Schrott in die Ukraine umgeleitet werden, um den Armen in der Ukraine mit unserem Zivilisationsmüll das Leben zu erleichtern. Aber wahrscheinlich gibt es dort auch vernünftige Menschen, die die Chancen nutzen, mit den Unmengen an zugeschusterten Geldern ihr Leben zu erleichtern und ihren Obolus abzuzweigen. Diese Gelder auch dazu nutzen, in ihrem Leben was Gutes zu tun und es nicht mit „Hurra“ dazu verwenden anderen Menschen den Tod zu bringen. Ja, Russen sind auch Menschen, ich weiß, das ist in Deutschland nicht bekannt. So sehe ich es mit einer gewissen Genugtuung, daß mit den 300% höheren Energiekosten, die auch die zahlen müssen, die nicht mit blaugelben Flaggen und Ansteckern umherrennen und den ganzen anderen unzähligen Euros, die in den Krieg geschustert werden um ihn möglichst lange am Laufen zu halten, auch was Gutes gemacht wird. Sodaß sich wenigstens eine reiche Oberschicht in der Ukraine von dem dicken Geld was abschneidet, sich ein schönes Leben macht und es nicht für den Krieg verwendet wird. Vielleicht, weil ich mich noch an den Spruch erinnern kann, „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ . (Carl August Sandburg (1878 - 1967)) ! Heute sind die Friedensaktivisten aus den 80ern mit an der Regierung und es hat sich nichts geändert. Immer noch muss man andere töten, weil sie ja angefangen haben, wie war das damals: „Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!“. Seit dem 24. Februar 2022 wird auch zurückgeschossen und was hat es gebracht? Eigentlich nur die Erkenntnis, daß wir Deutschen immer noch mit der gleichen Begeisterung zum Krieg stehen wie im Juli 1914. Na, zumindest sind wir so schlau, daß wir die Söhne Anderer in den Tod schicken und nicht unsere. Aber bezahlen dürfen es auch die, die es nicht wollen, wie immer. Und dass (wie damals) auch alle Parteien mitschreien und mit Begeisterung für den Krieg sind... Was ist eigentlich aus der Friedensbewegung der 80er geworden, die jeden Krieg und jede Beteiligung daran verurteilten? Sind die schon alle tot??
Mit diesem nachdenklichen Text endet der 2. Abschnitt meiner Reise in Griechenland. Nicht so ernst nehmen, denn es ändert sich ja eh nichts...
Hier zu den Schwarz-Weiß-Bildern .
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