Einleitung

Abfahrt

Spanien 1

Spanien 2

Abschluss

Bettellink

Reise 2024-25

Ungewiss und ziellos

Abfahrt



Endlich geht es wieder los. Der LKW wurde sehr gründlich durchgesehen, bei der Anhängerbremsanlage wurde ein Anschluss getauscht. Alles geschmiert, Keilriemen kontrolliert, ein neuer Außenspiegel, Sitzbezüge, Scheibenwischer und so weiter getauscht. Nichts Gravierendes gefunden und die Probefahrt war so, als hätte er nie gestanden.

Abschied nehmen, wusste damals noch nicht, dass es für immer ist, sonst hätte ich mir mehr Zeit genommen, obwohl Abschiednehmen eh nicht meine Stärke ist.

Los ging es auf die Autobahn. Bis auf eine schlecht funktionierende Lenkung, gab es unterwegs keinerlei Probleme. Bin die Nacht durchgefahren und war früh am Morgen in Ellersdorf, als noch alle geschlafen haben. Die Lenkung war ein Keilriemenproblem, das sich durch Spannen wieder beheben ließ (um es kurz zu machen, ich habe sie nun viermal gespannt und sie wurden immer wieder ein Stück länger. In Spanien hatte ich die Nase voll und habe neue montiert).

Viele Freunde waren zu besuchen, weil ja meine Abfahrt ein halbes Jahr zu spät war und deswegen einiges überfällig war. Mein Freund Kami hat mir wieder sein Auto zur Verfügung gestellt und so konnte ich das alles nach und nach abarbeiten. Bin beim TÜV gewesen, alles war in Ordnung. Jaja, die Bremsleitungen haben ihm nicht gefallen, aber der Wechsel war ja eh für die nächste Woche geplant. Auf dem Weg in die Werkstatt ist mir dann doch eine größere Panne passiert.

Panne
Panne Panne
Panne Panne

Das ist etwas, was man einen kapitalen Schaden schimpfen kann. Das vordere linke Radlager hatte gefressen. Dadurch ist es heiß gelaufen und hat sich dabei selbst zerstört. Die Antriebswelle des vorderen Antriebs hat es gleich mit abgedreht. Durch die extreme Hitze hat es den Achsstummel geweitet. Beim plötzlichen Verlust des Vorderrades bei guten 60 km/h konnte ich den LKW auch nur mit Müh' und Not auf der Straße halten. Hätte ich in diesem Moment Gegenverkehr gehabt oder wäre es das rechte Rad gewesen, wäre diese Art zu Reisen für mich vorbei gewesen.

Alles, was nun kommt, kann wahnsinnig teuer werden. Einen LKW bewegt man in diesem Zustand keinen Millimeter mehr. Ein LKW-Abschlepper kostet locker 5stellig und in einer Mercedes-Werkstatt hätten sich mich endgültig ruiniert. Also stand meine Art so zu leben, gerade auf Messers Schneide. Aber zum Glück im Unglück ist es in meiner Heimat passiert. Und mir wurde Hilfe zuteil, die mich das alles mit einem blauen Auge (finanziell und auch mein Gemüt) davonkommen ließ. Als ich erstmal alle davon überzeugt hatte, dass das, was so gut wie nie vorkommt, kein Scherz von mir ist, war sehr schnell Hilfe da. Mit dem größten Traktor, der zu haben war, wurde ich zur nächsten Maschinenhalle geschleppt. Der Werkstattmeister, zu dem ich eigentlich fahren wollte, um die Bremsleitungen zu wechseln, war auch mit seinem Werkstatt-LKW vor Ort, um zu helfen. In einer mehr als abenteuerlichen Aktion wurde ich dann mit Hilfe des Krafthebers von dem Traktor bis zur Maschinenhalle gezogen. Hier nochmal vielen Dank an alle.

Mir wurde wieder mal mehr an Hilfe zuteil, als ich sie je vergelten kann. Um mich wurde sich gekümmert. Dank einem Tipp aus dem ALG-Forum, hatte ich auch gleich schnell Kontakt zu jemandem mit einer gebrauchten Achse.

Panne Panne
Panne Panne

So stand ich bei bestem Wetter, zwar leicht schräg und bei guter Aussicht und mit offener Achse.

Standplatz

Es wurde Herbst, ich bekam wieder ein Auto, und so war ich auch wieder unabhängig vom Wetter.

Standplatz Standplatz

Nach 13 Tagen war die Achse da. Also Aufbruch zur Werkstatt, wo sie angeliefert wurde. Leider hatte er wirklich viel zu tun und so durfte ich nochmal warten. Manela hatte mir aus meinen Hänger noch ein paar Teile vom Mercedes geschickt, die wir zwar doch nicht gebraucht haben, aber es war schön, dass die Teileversorgung gut geklappt hat.

standplatz
achse dumper

Beim Hallennachbarn standen lustige Fahrzeuge, die ich auch mal probefahren durfte.

Am Abend war wieder Farbe am Horizont zu erkennen:

Standplatz
Standplatz

Bis man Zeit für mich und meine Achse fand, konnte ich mich mit Kirchen beschäftigen.

Kriegenbrunn Kriegenbrunn Kriegenbrunn
kriegenbrunn kriegenbrunn
Kriegenbrunn Kriegenbrunn Kriegenbrunn
Kriegenbrunn Kriegenbrunn

Die Wehrkirche in Kriegenbrunn ist sehr versteckt und schon ein wenig älter.

Und an einem verregneten Tag macht man in den Regenpausen Fotos und baut den LKW wieder zusammen. Der LKW-Meister hat in der Werkstatt alles vorbereitet und mit der Ausstattung seines Werkstatt-Transporters war alles sehr schnell wieder zusammengesteckt. Sicher hätte ich das auch alleine gekonnt. Aber ich hatte weder die Ausstattung noch die Werkstatt dazu. Und man merkte auch seine jahrzehntelange Erfahrung. Ich habe dort viel dazulernen können.

Standplatz
Standplatz
Erst mal umstellen, so dass ich eben stand. Diesel auffüllen an einer Tankstelle.
Standplatz

Das Warten, bis die Werkstatt für mich mal frei wird, mit einem Besuch in Effeltrich verkürzt. Die Wehrkirche (eigentlich Kirchenburg ) habe ich das letzte Mal mit der Schule vor 48 Jahren gesehen. Sie war in meiner Erinnerung sehr viel größer. Und auch unter der 500-jährigen Linde stand ich da das letzte Mal, die aber damals noch 1000 Jahre alt gewesen sein soll.

Effeltrich Effeltrich
Effeltrich Effeltrich
Effeltrich Effeltrich Effeltrich
Effeltrich Effeltrich
Effeltrich Effeltrich Effeltrich

So, endlich war mal ein Teil der Grube für mich frei.

Erstmal die Lager und Bremsenteile von der Spenderachse auf der rechten Seite auch getauscht. War mir einfach wohler zu Mute, wenn alles an der Vorderachse gewechselt wurde. Ging problemlos, gleich noch den vorderen Teil der Bremsleitungen erneuert. Da wurde mir wieder bewusst, dass man nicht alles so einfach so auf der Straße tauschen konnte. Viele, viele Kleinteile, die ich auch früher ganz selbstverständlich in meiner Werkstatt hatte, waren vonnöten. Am zweiten Tag den hinteren Teil der Bremsleitungen getauscht, Keilriemen wieder mal spannen und dann wollten wir noch mal schnell schauen, warum die Bremswerte der Handbremse leicht unterschiedlich waren. Links war weniger Leistung und man sah sofort, sie musste nachgestellt werden. Aber alle Nachsteller waren fest.

Bombenfest. Während der Meister daran ging, die Nachsteller nach und nach wieder gangbar zu machen, machte ich die rechte Trommel auf. Dort waren (wie erwartet) die Nachsteller auch fest. Aber das wirkliche Problem war da auch noch ein undichter Radbremszylinder und die verölten Beläge. Wieso ein paar Tage zuvor die hintere Bremse auf dem Prüfstand perfekte Bremswerte hatte und nur bei der Handbremse abgewichen ist (und da war die gute linke Seite die schwache), wird für immer ein Geheimnis des Trommelbremsengottes bleiben.

Das war nicht mehr fertigzubekommen, nach kurzer Rücksprache mit den Vermietern durfte ich in der Werkstatt übernachten. Obwohl es wohl ausdrücklich verboten war, wurde für mich eine Ausnahme gemacht. Danke dafür auch nochmal.

Schließlich und nach ein paar weiteren Wartungsarbeiten habe ich statt nur einem Tag Werkstatt insgesamt doch 4 Tage und noch mehrere Schrauberstunden unter freien Himmel gehabt.

Werkstatt Werkstatt

Ich habe von dem alten Meister noch sehr viel lernen können, man merkte einfach die jahrzehntelange LKW-Werkstatt-Erfahrung. Danke.

Nun hieß es, von allen nochmal Abschied nehmen, allen meinen Dank auszusprechen, die mir mit Rat und Tat geholfen haben. Hat mich tief berührt.

Mein erste Nacht auf der Weiterfahrt nach Spanien und meine letzte in Deutschland.

Standplatz Standplatz

Kurz hinter den Vogesen ist das schöne Wetter verschwunden.

So bin ich in Nebel und tiefen Wolken gefahren, die am nächsten Morgen auch noch da waren.

Standplatz Standplatz
Standplatz

Um so näher man an Spanien rankommt, desto schöner wurde es.

Standplatz

Erste Nacht in Spanien. Mit dem letzten Tropfen Diesel eingereist und erstmal den Tank gefüllt. Standplatz noch nachts aufgesucht. Früh schon die Nachricht bekommen, dass Valencia dicht ist und das nichts mehr geht. Schlaue Deutsche haben brav abgewartet und mich für verrückt erklärt, dass ich weitergefahren bin. Sie haben halt die Horror- Nachrichten zitiert, die sie im Netz gelesen haben.

Standplatz

Problemlos bis kurz vor Valencia gekommen und mir einen Standplatz gesucht.

Hier die gleiche Panik. Ich dachte, hey - ich habe doch ein autarkes Wohnmobil, wenn es irgendwo nicht mehr weitergeht, dann bleibe ich halt stehen. Also weiter.

Standplatz

Bis Valencia war nichts Besonderes. Kein Stau, keine sonstige Panik. An der Autobahnumgehung von Valencia dann die Ableitung zu einer Autobahn Richtung Madrid. Ich habe phantastische Bilder gesehen. Die Autobahn größenteils mit Erde und Sand bedeckt, teilweise einen halben Meter hoch. Durch den Staub auch mal nur noch Schritttempo, weil nur ca. 1 bis 3 Meter Sicht. Überall PKWs, LKWs und sehr viele Sattelauflieger, die in der Gegend verstreut herumlagen, sichtlich angeschwemmt. Speditionshöfe, wo 10 bis 30 Sattelzugmaschinen zu einem Haufen zusammenspült waren. Ebenso deren Sattelauflieger, teilweise senkrecht aufgestellt. Leider keine Möglichkeit über eine Landstraße abzukürzen, habe es mehrmals probiert, alles gesperrt. Hat mir zweihundert Kilometer Umweg eingebracht, knappe 100km vor dem Ziel.

Die letzten 200km bin ich dann auch noch ohne Auspuff gefahren, besser gesagt sind die Reste vom Auspuff in meinen Wohnraum mitgefahren. Bei voller Fahrt auf der Autobahn ist er gleich mehrmals zerbrochen und ich habe halt die Teile mitgenommen. Endlich hatte das Auto den Klang von mindestens 20 Liter Hubraum. :-)

Das war meine Fahrt zur ersten Station in Spanien und es war klar, dass ich hier erst mal eine Weile bleiben werde.

unterwegs Standplatz


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Ich habe die EXIF-Daten vieler meiner Bilder mit GPS-Koordinaten versehen. Die meisten, so gut es ging.
Es betrifft nur die Bilder, die während einer Fahrt aufgenommen worden sind.
Wenn ihr die Bilder herunterladet, dann könnt ihr euch mit einem guten Bildbetrachter wie z.B. Fast-Stone-Viewer https://www.faststone.org/ den Standort, an dem das Foto gemacht worden ist, in einem Kartenprogramm z.B. Open Street Map, Google Maps oder Earth anzeigen lassen.

Oder ihr könnt unter Firefox ein Addon installieren, wie z.B. ExifViewer. Er zeigt euch die Koordinaten und man kann sie dann in einer Kartenseite öffnen.

Meine Tracks gib es dank Uli nun auch einfach zum Anklicken. Er hat es möglich gemacht, dass man sie nur noch anklicken muss und schon öffnet sich in Show GPX die Strecke.

Desweiteren gibt es nun meine täglichen Strecken als GPX-Datei zum Runterladen, um sie nachzufahren oder sie sich auf der OSM-Karte oder wieder mal Google-Earth anzusehen.

Viel Spaß dabei!

Strecke vom:
Direktlink zum Ansehen der Stecke: Der Track zum Herunterladen und Nachfahren: