Überführung einer EMMA |
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15.
Dezember 2007, Freitag
Das Packen war etwas stressig. In letzter
Minute stellten wir fest, dass unser Gepäck vielleicht doch zu schwer für den
Flieger wäre. Beide zusammen durften wir nur Wir wollten von Falkendorf (Mittelfranken)
aus nach München und von da aus nach Rhodos fliegen. Dort stand die EMMA, die
wieder flott gemacht werden musste. Anschließend sollte es per Fähre nach
Piräus und dann über die Küstenstraße am Mittelmeer entlang heimwärts gehen. Pünktlich, schon vor 20 Uhr, erschien
Gerti. Im Nullkommanix hatten wir alles in den BMW gepackt, einschließlich
eines Beutels mit Fressalien, da wir ja die Nacht und den Morgen am Flughafen
verbringen würden und nicht die teueren Sachen am Flughafen kaufen wollten. Oli und Gerti haben sich gut unterhalten
und trotz des gemütlichen Fahrstils von so ca. 120 bis 140 km/h waren wir
bereits um 21:45 Uhr am Flughafen an der Abflughalle angekommen. Oli hat
gleich einen Gepäckwagen organisiert, der allerdings zu seinem Unmut 1 EUR
geschluckt hat, ohne diesen wieder auszuspucken... Also wurde alles schnell
auf den Wagen geschlichtet, man verabschiedete sich und wir haben uns
anschließend in die Flughafenhalle gesetzt. Bis am nächsten Morgen um 10:40
Uhr mussten wir jetzt die Zeit totschlagen. Natürlich kam gleich der Hunger und der
Durst. Aber – wo war der Beutel mit den Leckereien??? Mist. Ich hatte ihn
neben mir auf dem Rücksitz im Auto liegen lassen!! Die Gesichter wurden ziemlich
lang und ich machte mich auf die Suche nach etwas Essbaren. Ein Burger King
hatte als einziges Etablissement noch geöffnet, so dass das nicht sehr üppige
Abendessen ziemlich teuer kam. Danach war Lesen oder Schlafen angesagt. Für
mich war Letzteres eine Strapaze, weil ich die Reise mit einer dicken
Erkältung angetreten habe. Ständiges Husten und die Klimaanlage machten das
Ganze auch nicht einfacher. Den ganzen Abend über lief eine
Polizeistreife nach der anderen an uns vorbei. Nach 24 Uhr war dann niemand
mehr zu sehen, also Bomben immer nach 24 Uhr deponieren... 16. Dezember 2007,
Samstag
Die Stunden sind dann schließlich doch
noch irgendwie vergangen und gegen Wir kamen dann auch mal an die Reihe und
mit dem Gewicht gab es keinerlei Probleme, nur mein Rucksack mit den vielen
Bändeln musste zum Sonderschalter wegen einer besseren Verpackung drum herum.
Leider wurden uns die Bordkarten nur von München nach Athen ausgestellt, was
also bedeutete, dass wir in Athen noch einmal anstehen mussten. Immerhin hatten wir jetzt unser Gepäck
schon mal los, aber die Warterei schien kein Ende zu nehmen. Die Prozedur am Screening für den
Passagier-Wartebereich war halb so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich
musste zwar meine Efeu-Tropfen (Heiserkeit war ja auch in der Erkältung
inbegriffen) in einer durchsichtigen 1-Liter Tüte vorzeigen, aber die Dame dort
konnte mir auch nicht erklären, wofür diese Verpackungsorgie eigentlich gut
sein sollte. Aber was nimmt man nicht alles hin um in den Flieger steigen zu
können... So, jetzt mussten wir nur noch mal warten
(!), haben unter anderem den Grünen Joschka Fischer in der Menge sitzend
erspäht, und so nach und nach wurden die Gesichtszüge und die Sprache in
unserem Wartebereich immer griechischer. Die Maschine der Aegean Airlines war
einigermaßen pünktlich. Der Flug ging an der jugoslawischen Küste entlang und
wir hatten ein bombastisch gutes Wetter. Allerdings bin ich bei diesem ersten
unserer Flüge (ein Zwischenstopp und eine Zwischenlandung) das erste Mal fast
gestorben. Ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht, dass er die Schmerzen
erfährt, die mir wegen des Druckausgleiches durch den Kopf geschossen sind,
was bei einer Erkältung mörderisch sein kann. Nach dem Zwischenstopp in
Thessaloniki war ich fast taub. Dort durften wir im Flieger sitzen bleiben
und neue Passagiere strömten herein. Die griechischen Stewardessen sind
übrigens sehr hübsch anzusehen. Nach ca. einer Stunde ging es dann weiter,
ich hatte schon fürchterliche Angst vor dem Druck im Kopf. Und es kam wieder
so und noch schlimmer. Beim Senkflug fingen die Schmerzen wieder an und dann
waren wir endlich in Athen. Ich fühlte mich miserabel und hörte nur alles
sehr dumpf. Wir fanden den richtigen Schalter, an dem
wir unsere Bordkarten ohne Probleme bekamen und dann ging es wieder ans
WARTEN. Um 19:40 Uhr sollte es weiter gehen. Bei mir bereitete sich
inzwischen Panik vor dem nächsten Flug aus. Es war dann auch der Höhepunkt
der Schmerzen, Tränen standen mir den ganzen Flug lang in den Augen. Taub und
mit brummendem Schädel stieg ich aus dem Flieger. Am Gepäckband im Flughafen in Rhodos haben
wir auch gleich Hans erspäht, den Verkäufer der EMMA. Leider fehlte ein
Gepäckstück, und wir mussten dann auch noch Meldung im Fundbüro machen. Am
nächsten Morgen sollten wir dann anrufen und nachfragen. Gerade in dieser
Tasche war der Erste-Hilfe-Kasten und die LKW-Pannenlampe. Dies war also
schon unsere zweite „Panne“ auf dieser Reise (die erste war unsere abhanden
gekommene Verpflegung). Hans ist sehr ruhig. Später wird er
gesprächiger, das Alleinsein auf Rhodos hinterlässt Spuren. Auf einem Parkplatz vor dem
Flughafeneingang ist sein Gespann mit selbst zusammen gebasteltem Beiboot aus
Holz. Sieht sehr interessant aus und
wir schaffen es auch, sehr schnell das Boot mit Oli und unserem ganzen Gepäck
(immerhin vier große Taschen) und mich hinter Hans sitzend aufzuladen. Das
Wetter war fast sommerlich warm so um 21 Uhr, und nach ca. 24 km Fahrt kamen
wir in Salakos an. Die Rechtskurven ließen das voll beladene Gespann
teilweise ziemlich weit auf die Gegenspur pendeln, aber wir sind sicher
angekommen. In einem Seitensträßchen liegt Hans’
Anwesen. Er hat ein ziemlich altes griechisches Haus wieder bewohnbar gemacht
und mit viel Geschick das Dach so hoch gelegt, dass noch ein Zwischenboden
eingebaut werden konnte. Mit einer selbst konstruierten Vorrichtung konnte er
allein schwere Balken hochziehen und das Haus neu herrichten. Bewundernswert!
Hans stammt aus Berlin, hat dieses aber
vor dem Mauerfall bereits verlassen. Mitbewohner sind einige Katzen, die sehr
von ihm geliebt werden. Er erzählt
von bösen Nachbarinnen und Griechen, die ihren Tieren nur Schlechtes antun
und auch viel Gift auslegen. Tierliebe wir in Griechenland anscheinend nicht
sehr groß geschrieben. Oli und Hans haben an diesem ersten Abend
noch lange gequatscht, ich bin dann auf dem Stuhl mehr oder weniger
weggenickt. Nach Mitternacht sind wir dann in die uns zugewiesene nette
Schlafkoje gekrochen. Schön – Matratzen und richtige Betten!!! Allerdings war
es fruchtbar warm, weil es Hans gut gemeint und kräftig eingeschürt hatte. |