Irak 2023

Ein Sommermärchen mit einem BMW F650 Gespann (das da nicht mit durfte)

Irak - Bagdad



Eine Sonderseite für Bagdad. Warum? Erstens haben wir so viele Bilder vom kurdischen Teil des Iraks, da ist die Seite ja schon gut ausgelastet und zweitens ist diese Stadt was Besonderes. Ich habe noch nichts erlebt, wo das Leben so pulsiert wie hier. Es gibt hier kein Wochenende, kein Feiern, kein Ausgelassen-sein. Nein, das ist hier der Normalzustand. Hektik ist ein Fremdwort, weil das hier normal ist. Nur in den Morgenstunden wird es für ein paar Stunden ruhiger, da setzt so was wie allgemeine Erschöpfung ein, da ist es auch am Kühlsten. Wenn man ein wenig Glück hat auch mal knapp unter 30 Grad :-)! Zwischen 10:00 und 11:00 Uhr geht es wieder los und in der Regel ist spätestens ab 13:00 Uhr auch wieder die 40-Grad-Schwelle überschritten, die dann nicht vor 1:00 nachts wieder unterschritten wird.

Und warum überhaupt Bagdad. Na - als Kind war ich natürlich Fan von Sindbad dem Seefahrer. Und wo war der her - natürlich aus Bagdad! Von Erbil aus ist es ein Katzensprung mit dem Flieger dorthin und als wir vor Erbil auch noch Huda kennengelernt haben, war eigentlich alles klar.

Bagdad

Natürlich wäre ich lieber mit dem Gespann nach Bagdad gefahren, obwohl es alleine bei dem Stadtverkehr dort schon an Selbstmord grenzt, aber so einfach geht es nicht. Man bekommt zwar an allen Grenzübergängen problemlos ein Visum für den Irak, aber nicht an der Irak-Kurdischen Grenze. Da bekommt man nur eines für Irak-Kurdistan. Dieses gilt aber nicht für die Weiterfahrt in den Rest des Iraks. Ja, schwachsinnig, aber so was ist ja auch in meinem Heimatland nicht ungewöhnlich, dass es schwachsinnige Reglungen gibt.

Der Flug war einfach organisiert, einfach mit dem Taxi zum Flughafen gefahren (10.000 Dinar) und gefragt. Naja, dann wurde es ein wenig komplizierter. Aber man ist ja Gast in diesem Land. Also hat sich der Chef der Flughafen-Taxis unsereiner angenommen und das alles organisiert. Und einen guten Preis genannt (350,-- €), einen von seinen Taxifahrern losgeschickt, um es abzuholen. Das hat wieder ein wenig länger gedauert, weil er anscheinend einen Fahrer genommen hat, der sich in Erbil nicht auskennt :-).

Er wollte auch gleich ein Taxi für den nächsten Tag organisieren, das ging jedoch nicht, weil wir ja um vier Uhr früh abgeholt werden mussten, da ja um sieben der Flieger ging. Alle Taxifahrer haben ihm abgesagt, weil es noch zu früh wäre und sie da schlafen würden. So hat er uns kurzerhand zugesichert, daß er uns persönlich am Hotel um vier Uhr abholt. Um es kurz zu machen, er war pünktlich da und hat auch für die Fahrt nichts verlangt.

Aber vom Flughafen dürfen nur Flughafen-Taxis losfahren, also wäre die Rückfahrt zur Stadtmitte auf 34.000 Dinar gekommen, aber auch da konnte er aushelfen und eines von den ankommenden Taxis bekam eine Ausnahme, so durften wir wieder für 10.000 Dinar zurückfahren.

Der Flug war ereignislos und das Essen war erstaunlich gut. Super Beinfreiheit. Visa für den Rest-Irak gab es problemlos am Flughafen innerhalb einer Viertelstunde, kostet halt pro Person 80 $. Als Nächstes gibt es nur Flughafen-Taxis vom Flughafen raus. Zum Zentrum halt 50.000 Dinar. Leider habe ich nicht gewusst, daß für ein Fünftel bis zur Flughafengrenze gefahren werden und ab dort von normalen Taxis weiter befördert werden kann.

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Als Nächstes sagte ich, wir möchten gerne in der Stadtmitte ein günstiges Hotel. Haben wir bekommen. Das Bagdader Pendant des Goldenen Handschuhs von Hamburg. Der Film ist sehenswert. Na gut, Manela hat "Ja" dazu gesagt, da dachte ich: „Dann halte ich es auch aus“ :-)

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Aber nachdem Manela noch herausgefunden hat, daß in ihrer Bettdecke die Reste des Durchfalls des Vorbewohners waren, wollte sie doch nicht mehr bleiben und wir zogen weiter. Noch ein paar Bilder:

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Irak Ich finde, die Bilder sehen gar nicht so schlimm aus und geben den Zustand des Zimmers und des Hotels nur leicht geschönt wieder. :-)

Aber hier nun mal die Bilder von unserem ersten Rundgang in der näheren Umgebung.

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Man sieht auch schon neue und schöne Bauten, aber es wird noch dauern, bis der alte Glanz wieder hergestellt ist.

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Es ist aber viel Leben und es wird fleißig gebaut.

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Transportmittel neu und alt sind noch gleichermaßen im Einsatz.

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Es geht auf den Abend zu und die Stadt erwacht.

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Wir bekommen überall Trinkwasser, Tee oder Kaffee angeboten. Auch hier ist die Gastfreundschaft sehr überschwänglich. Weiter mit vielen Bildern und Eindrücken unseres ersten Tages in Bagdad.

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Früh raus aus dem Ekel-Hotel. Manela hat ihren Durchfall wieder aufgefrischt und so sind wir gleich in die nächste Apotheke. Zwei Streifen unterschiedliche Tabletten bekommen, mit genauer Anweisung zum Einnehmen. Hier kann der Apotheker noch was. Am nächsten Tag waren wir nochmal dort - für mich. Seitdem ist die Problemserie „Magen“ auch vorbei.

Der zweite Tipp den der Apotheker hatte, war die „Al-Mutanabi Street“ ca. 6 km weg. Das Marktviertel von Bagdad. Hier gibt es alles, wenn man das passende Geschäft findet, unter den 1000en. :-). Da wir eh erst ab 14.00 Uhr im nächsten Hotel einchecken konnten habe ich also alles zusammen gepackt und uns mit Rucksack und Tasche mit einem Taxi hinfahren lassen. Hier die Bilder von der Taxifahrt.

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Am Ende der Taxifahrt versuchte der Taxifahrer nochmal sein Glück.

Erst hat er vier Wasserflaschen gekauft. Zwei für uns, eine für sich und eine war übrig. Dann ist er an der Ziel-Straße ca. 1 km vorbeigefahren, um dann wieder zu wenden und einem Polizisten die letzte Wasserflasche zu geben. Ab da hat er jeden Polizisten gegrüßt. Anhand der Gesichter der Polizisten wusste ich schon, da stimmt was nicht. Dann hat er behauptet, er sei auch Polizist und mir seine versteckte Dienstmarke unter der Lenkradabdeckung gezeigt. Als wir angekommen waren, wollte er dann statt der ausgemachten 6.000 Dinar jetzt 25.000 Dinar. :-) Wegen dem Verkehr und dem Umweg. :-) Ich habe ihm die 6.000 Dinar gegeben, seine zwei angefangen Wasserflaschen und ihm deutlich klar gemacht, daß er nicht mehr bekommt und wie enttäuscht ich von ihm bin, wegen seiner Betrügereien und der missbrauchten Gastfreundschaft, die ich hier im Irak bisher erlebt habe. Er hat sich dann tatsächlich bei mir entschuldigt, die Wasserflaschen zurückgegeben und wir sind im Guten auseinander gegangen.

Wie überall auf der Welt, Taxikosten vorher ausmachen und das Geld passend haben. :-)

Dann sind wir erst mal zum nächsten Teestand, um einen Tee zu trinken. Kurz, ich habe sehr oft viel Tee getrunken. Aber wie bei den Wasserflaschen kann ich sagen, daß wir ungefähr nur jeden 80sten bezahlen durften, beim Rest waren wir immer eingeladen.

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Nun aber ab in die dunklen und engen Gassen des Marktviertels.

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Natürlich gab es auch mal was zu essen.

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Weiter geht es.

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Durch und am Ende angekommen, mit Ausblick auf den Tigris.

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Wieder raus aus der Sonne und zurück in den Markt Richtung Hauptstraße.

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Es werden im Irak eigentlich alle Arten von Nüssen gerne gegessen, dementsprechend bekommt man sie auch überall zu kaufen.

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Wir kamen durch eine Gasse mit Hunderten von kleinen Verkaufsständen. Alle 1,20 m x 1,80 m. Alle mit so einem kleinen quäkenden Megafon. Hunderte von denen!! Ich denke, das ist ein Überbleibsel der amerikanischen Foltermethoden mit Lärm.

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Der kühle Morgen (ca.36 Grad) ist vorbei. Die letzten der knapp 10 km ziehen sich. Ich bin immer noch mit dem ganzen Gepäck unterwegs. Kein Sonnenschutz mehr, weil der Markt zu Ende ist und wir nähern uns den 50°C im Schatten.

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Zum Glück werden wir auf dem Rest des Weges von vielen Geschäftsbesitzern ins Geschäft gebeten. Uns wurde ein Stuhl vor der Klimaanlage angeboten und wir wurden mit frischem kaltem Wasser, Limo und Cola versorgt. Ich bin auch in Bagdad von der Gastfreundschaft und der Fürsorge, die man hier Gästen entgegenbringt, sehr beeindruckt. Das nächste Hotel hat uns schon erwartet. Rein ins Klima-gekühlte Zimmer und Unmengen des schon bereit stehenden Trinkwassers hinein gekippt, duschen und ausruhen. An dem Tag war nicht mehr viel mit uns los.

Irak  Ein Bild vom Hotel von innen.

Das Leben in Bagdad wird von der Tagestemperatur geprägt, sollte man meinen. Da es morgens zwischen 4.00 Uhr und 9.00 Uhr am kühlsten ist, geht man als schlauer Tourist mal davon aus, daß da am meisten los ist. Dem ist aber nicht so. Es läuft folgendermaßen ab: Ab 12.00 Uhr erwacht die Stadt langsam. Ab 16.00 Uhr ist was los, um 17.00 Uhr sind aber schon wieder die ersten Geschäfte zu. Sie machen aber nur dann nochmal auf, wenn sie es nötig haben (der Geld-Wechsler ist so ein Fall). Ab 17.00 Uhr geht das Leben in der Stadt los. Gegessen wird in der Regel bis 20.00 Uhr, außer man hat Gäste. Bis 4.00 Uhr morgens ist dann Party, da steppt der Bär. Es gibt alles zu trinken zu kaufen, auch genügend Alkohol, natürlich auch genügend zu essen, vom Imbiss zum Gegrillten bis zu allem, was man in Tüten kaufen kann. Auf der Hauptstraße ist eigentlich bis vier Uhr Stau mit Hupen, Trommel und Trompetenspiel. Sie schaffen es aber auch mal 400 m bis 800 m frei zu machen, für ein schnelles Dragster Rennen zwischendurch, kleine Autorennen von aufgemotzten Fahrzeugen sind auch keine Seltenheit. Der Stau schließt sich genauso schnell wie er sich urplötzlich für so ein kurzes Rennen öffnet. :-). Das Wort Wahnsinn wird dem Ganzen nicht gerecht, es ist die Steigerung davon. Irgendwann löst sich das alles auf und es ist auf einmal Ruhe. Ich denke, die meisten können nur so bei der Hitze überhaupt schlafen.



Nun, da wir gestern früh ins Bett sind, versuchten wir es mal früh, in der noch ruhigen und kühlen Stadt.

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Kurz vor Mittag zurück ins Hotel, um nicht nur vor der Hitze zu flüchten, sondern auch von der glühenden Sonne.

So nach 24h Dauerbetrieb der Klimaanlage hat unser Zimmer ca. 25°C und hält sie auch trotz der ca. 20 bis 30 Stromausfälle am Tag. Die sehr selten mal 15 min. dauern, sondern meistens nach 1 bis 5 min. vorbei sind. Überall in Bagdad stehen Notstromer herum. In allen Zuständen und in allen Größen. Von Bierkastengröße bis zum Überseecontainer. Und natürlich von neu bis alt und auch in allen Zerlegungs- , Reparatur- und Ausschlachtungs-Zuständen.

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Abends bevor die Sonne ganz weg ist, also bei bestem Kameralicht, wieder raus.

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Ziel ist erstmal die Brücke über den Tigris, um ein paar Sonnenuntergangsbilder zu machen, dann die Schwerter von Kadesia.

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Aber trotz Lageplan kann man da schlecht hinlaufen, weil die Straße links und rechts mit sehr hohen Betonmauern eingezäunt ist. Vom Geheimdienst bin ich dann auch noch gebeten worden das Foto von ihrer Zentrale zu löschen. Was auch noch eine Diskussion von den anwesenden Polizei- und Militärkräften auslöste, die das für lächerlich gehalten haben. Aber ich habe das eine Bild trotzdem einfach gelöscht, so toll war es ja auch nicht (vielleicht würde ein Schild, das man da nicht fotografieren darf das Problem von vornherein lösen :-)).

Der Mann vom Geheimdienst hat sich sofort ordentlich ausgewiesen und hat einfach freundlich darum gebeten. Ich habe nie ein Problem, ein Foto zu löschen wenn man mich freundlich darum bittet. Da könnten sich unsere "Bullen" mal eine Scheibe abschneiden. Die Bilder mit dem Polizisten finde ich eh besser!

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Also ein Taxi angehalten und dem Fahrer auf dem Lageplan gezeigt, wo wir hin wollen. Leider einen Taxifahrer erwischt, der keine Karten lesen kann und so sind wir bei einem ultramodernen Shopping-Center raus gekommen. Richtig nobel, man kann alles, was es an teuren Moden in der Welt gibt, auch in Bagdad für viel Geld kaufen.

Im obersten Stockwerk kann man auch unter Dutzenden von Fastfood-Restaurants wählen. Der Sindbad-Stand schaffte es auf das Foto eines meiner sehr wenigen Handybilder und bei einer KFC-Kopie haben wir dann gegessen.

Am nächsten Tag langsam den Gegebenheiten in Bagdad angepasst. Früh aufstehen, das Hotelfrühstück genießen und dann wieder ins Bett - weiter schlafen. Abends raus. Diesmal war ich besser vorbereitet. Aufs Handy Bilder von den Schwertern geladen und die dem Taxifahrer gezeigt. Siehe da, kein Problem.

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Von den tausenden Helmen, die hier gelegen haben, sind nicht viele übrig geblieben. Wahrscheinlich haben etliche den Weg nach Amerika gefunden. Gerade Amis haben ja den Drang immer irgendwas aus dem von ihnen besuchten Land mitzunehmen. Die haben damit schon viele Sehenswürdigkeiten abgebaut.

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Aus irgendeinem Grund war die Paradestraße abgesperrt, aber ein paar freundliche Worte und ich durfte auch kurz jenseits der Absperrung Bilder machen.

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Der größte Bereich dort ist aber frei zugänglich und wird von Familien für abendliche Spaziergänge genutzt. Manela hat sich natürlich wieder mit den angebotenen Lebensmitteln vergnügt. Ein paar Bilder von dem Gelände:

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Die Wasserspiele waren schön bunt und die Schwerter haben mit ihrer Beleuchtung noch zu ein paar Fotos eingeladen.

Damit hat auch dieser Tag geendet.

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Am nächsten Tag haben wir unsere Zimmernachbarn näher kennengelernt.

Vater und Sohn haben einen Ausflug gemacht. Der Vater ein ganz hohes Tier bei der Polizei, ca. 100 km südlich von Bagdad und sein Sohn auf dem Weg zu einem hohen Tier bei der Polizei. Ich bin einfach zum Essen eingeladen worden. Und später sollten wir auch noch mal bei ihnen vorbeikommen, weil sie einen Tag vor uns abgereist sind. Aber so schnell mal 500 km hin und wieder zurück hat einfach nicht in unsere Reiseplanung gepasst.

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Unser heutiges Ziel war das Asch-Schahid-Monument. Auch hierhin war die Taxifahrt mit Bildern kein Problem, aber leider war es wirklich großräumig abgesperrt.

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Zum Glück war gleich nebenan das Sindbad-Land. Und so war der Abend gerettet.

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Leider habe ich das Bezahlsystem nicht ganz durchschaut und so sind wir zwar rein gekommen, aber unsere Karte war nicht mit genügend Guthaben ausgestattet. Wir sind trotzdem alle beide auf das Schiff gekommen, zur Rundfahrt und durften sogar eine zweite Runde mitfahren. Wir wurden wie immer auch gleich mit frischem Trinkwasser versorgt und eigentlich von allen willkommen geheißen. Wie immer war Manela als Riesenfrau die Attraktion und musste sich mit vielen kleinen Menschen fotografieren lassen.

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Hier die Bilder der Schifffahrt:

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Wieder an Land haben wir uns das Treiben im Park angesehen.

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Auch hier gibt es sowas wie schlechten Geschmack und die Suche nach dem Menschen, der sich, um beliebt zu sein, am meisten zum Affen macht.

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Wir haben auch ein sehr nettes taubstummes Paar kennengelernt. Die Kinder haben zwischen Zeichensprache und Englisch übersetzt und Manela mir auf deutsch. Auch hier wurden wieder alle zusammen fotografiert.

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Zurück wieder mit dem Taxi. Die Taxifahrer kennen jedes Schlagloch und bremsen immer rechtzeitig. Zum einen sind sie teilweise extrem kurzsichtig (merkt man gut, wenn sie zum Lesen der Hotel-Visitenkarte bis auf 5 cm an die Augen ran gehen :-) ), zum anderen sind sie mit einem Tempo unterwegs (wenn es die Strecke hergibt, wird immer auf auf 140 km/h beschleunigt, ansonsten halt so schnell wie es geht), dass man nachts nicht mehr rechtzeitig bremsen könnte, wenn man ein Schlagloch erkennt. Und wir sind immer sehr vorsichtig durch die Schlaglöcher gefahren. :-)

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Den letzten Abend waren wir bei Huda einladen. Die Frau aus Bagdad, die wir in Kurdistan kennen gelernt haben. Kurz nach Mittag wurden wir von ihrem Sohn und ihr im Hotel abgeholt und es gab erst mal was zu essen. Danach konnte ich unsere Gastgeber auch mal fotografieren. Mutter, Sohn & Tochter.


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Im ganzen Irak ist der Karpfen ein traditionelles Essen. Irgendwie schon komisch, wie in meiner Heimat, dem fränkischen Karpfengebiet. Anders als bei uns haben sie aber den ursprünglichen Schuppen-Karpfen (bei uns gibt es eine Abart dem bis auf ein paar Schuppen alle weg gezüchtet wurden), und bei ihnen wird er gegrillt (bei uns kommt er aus der Fritteuse oder es gibt ihn Blau).

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Nur ein Teil der Familie.

Natürlich hat mich das interessiert, aber mir ist in dem Teil von Bagdad nichts mit Karpfen aufgefallen. Umso glücklicher war ich, als ich erfahren habe, daß wir beim Bruder von Huda mit der ganzen Familie zum Karpfenessen eingeladen waren.

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Nach dem Essen war eine Fahrt zur Stadtgrenze, besser noch ein wenig weiter, von Bagdad angesagt. Da gibt es die beste und berühmteste traditionelle Bäckerei und Konditorei von Bagdad. Bis wir dort waren, war es schon gut nach Mitternacht, aber wie gesagt, nachts ist hier das Leben. :-)

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Da Huda anscheinend wieder mal jeden kennt, sind wir sofort vom Besitzer empfangen worden. Es wurden uns Kronen aufgesetzt und wir sind im abgesperrten privaten Museumsbereich erstmal mit Tee versorgt worden.

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Das mit den komischen Kronen hat wahrscheinlich einen Hintergrund. Wir mussten unter den Hunderten von angebotenen Süßspeisen andauert was probieren, natürlich alles kostenlos. Als ich das merkte, versuchte ich, mich damit aus der Affäre zu ziehen, daß ich einem kleinen Jungen einfach die Krone aufsetzte. Wie allgemein bekannt, bin ich nicht so der Süße. Im Gegensatz zu 99,9% aller Araber, die wahrscheinlich mit Unterzucker geboren werden. Aber es war zu spät, von den über hundert Angestellten wusste ein jeder wer wir waren und ich konnte mich nur mit viel Fotografieren aus der Affäre ziehen und die Süßspeisen gekonnt auf Manela abwälzen. :-)

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So konnte ich mich gut aus dem süßen Rausch raus-halten :-)

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Wir sind dann nochmal in den ruhigen Bereich gegangen, um bei ein wenig Tee den Abend ausklingen zu lassen.

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Das war es von Bagdad.

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Ich bin immer noch tief beeindruckt von der Stadt und ihren Menschen. Sie wird nicht wie Istanbul oder Moskau zu meinen Lieblingsstädten zählen, aber die Menschen dort habe ich als mit die herzlichsten kennengelernt, die ich bis jetzt auf dieser Welt getroffen habe.





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