Sonntag, 16. Januar 2011

                                                                 

 
Fahrtzeit in Stunden                                7,05

gefahrene Kilometer                               388

durchschnittliche Geschwindigkeit        54,6

maximale Geschwindigkeit                    63,8

Höhe in Meter                                          10

162 l getankt für 85 EUR

 

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Durchfall bist Du auch schon wach? Eine Scheibe trockenes Knäckebrot wird mein Frühstück.

Heute wurden wir bei vielen Kontrollposten einfach nur durchgewunken, ein Beamter hat sich sogar noch an uns erinnert, als wir in den Süden fuhren.

In Laayoune werfe ich beim Tanken unseren gesammelten Müll wieder in den altbekannten Container, der Tankwart kennt uns noch.

Ständig weht der Wind ziemlich kräftig, mal vom Landesinneren, mal von der Küste kommend.

Mittags gibt es für mich eine Handvoll gekochter Nudeln ohne alles. Abends schiebe ich dann doch Kohldampf und wage mich wieder an Dosenfleisch.

Bis zum Abend kommen wir bis kurz vor Tan Tan. Der Computer wird angeschmissen und Sahara Wings hat eine Mail geschickt, in der mitgeteilt wird, dass ab sofort alle Comarit-Fähren den neuen Hafen in Tanger anfahren.

Oli überlegt, ob wir es doch noch versuchen sollten, über Fes heimzufahren.

 

 

 

 

Montag, 17. Januar 2011

 
                                                                 

Fahrtzeit in Stunden                                7,14

gefahrene Kilometer                               371

durchschnittliche Geschwindigkeit        51,1

maximale Geschwindigkeit                    67,5

Höhe in Meter                                          192

1 l Öl in Kompressor gefüllt , seid beginn der Reise

 

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In Tan Tan kaufen wir Fleisch, sind uns aber nicht sicher, ob es nun Kamel oder Rind ist, da der Verkäufer uns nicht versteht, geschweige denn ich ihn. Zum Mittagessen gibt es also gekochtes Fleisch (scheint doch zähes Kamel zu sein, schmeckt aber gut) und Gemüse. Trotz guten Essens verträgt mein Darm immer noch nichts und ich muss wieder büßen.

Wir brauchen heute keine Fiches mehr, also haben wir wieder viele Formulare übrig. Uns begegnet ein Pickup, auf dem ein Kamel in Plastik eingeschnürt ist und nur der Kopf herausschaut.

Die Landschaft hinter Guelmim ist sehr abwechslungsreich. Es wird grüner, was meinem Auge gut tut. Die Passstraße hinauf nach Tleta Akhssass säumen Felsen, Bäume, Kakteen und Wiesen den Weg und es herrscht viel Verkehr. Einige haben es eilig heim zu kommen und es gibt immer wieder erstaunliche Überholmanöver, wo Autos, ohne freie Sicht nach vorne zu haben, auf gut Glück den Vordermann passieren. Überall sind Menschen im Gelände, was ein großer Unterschied zu Mauretanien ist.

Etwa 80 km vor Agadir fahren wir gleich hinter Tiznit auf einen gleich an der Straße gelegenen Feldweg um dort zu übernachten. Die daheim vergessen geglaubte Weißwurstdose wird mit Genuss zum Abendessen verzehrt.

Die Sonne geht hier bereits 40 Minuten früher unter als im Süden.

 

 

 

 

Dienstag, 18. Januar 2011

                                                                 

 
Fahrtzeit in Stunden                                6,42

gefahrene Kilometer                               351

durchschnittliche Geschwindigkeit        52,6

maximale Geschwindigkeit                    66,1

Höhe in Meter                                          391

153,42 l getankt für 112 EUR

 

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Am Morgen ist es eiskalt. Und wie jeden Morgen muss Oli auch heute wieder unters Auto klettern und Getriebeöl nachfüllen, meist so um die 300 ml. Bis auf eine leichte Undichtigkeit funktioniert das Verteilergetriebe aber einwandfrei!

Heute geht es auf der Autobahn weiter nach Marrakech. Diese ist wieder schön leer und es geht entspannt meist bergauf. Anscheinend wurde die Autobahn extra für Beamte oder hohe Tiere ausgebaut, denn wir treffen auf mehrere von Goldwing Motorrädern eskortierte Kolonnen.

In der Ferne ist bereits Schnee auf den Berggipfeln zu sehen. Dann nähern wir uns Marrakech. Wir versuchen auf Anhieb die richtige Straße von Norden kommend zum Campingplatz Relais de Marrakech zu erwischen, deshalb machen wir noch einen großen Bogen auf der Autobahn bis wir dann die Palmerie erreichen. Als wären wir erst gestern dagewesen, finden wir auch gleich den etwas versteckt gelegenen Platz wieder. Es wurden viele Beduinenzelte aufgebaut und dadurch der eigentliche Platz für Wohnmobile etwas verringert. 7 EUR kostet der Spaß ohne Strom.

Der Platz ist bereits ziemlich gut besucht. Die Toiletten sind sauber und man hat uns warmes Wasser versprochen, aber als ich mich abends duschen will habe ich wieder Pech. Erstens ist es draußen empfindlich kühl geworden und die kalte Dusche tut ihr übriges dazu. Wir  werden auch noch lernen, dass man am besten am Nachmittag duscht, wenn die anderen alle noch nicht das kostbare Nass verschwendet haben und das Wasser noch von der Sonne erwärmt wird...

Auch im Hano ist es zugig und kühl, denn das Oberlicht muss beim Kochen geöffnet werden, sonst würde alles im Dunst versinken.

 

 

 

 

Mittwoch, 19. Januar 2011

 

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Neben uns hat sich ein Concorde Reisemobil (hergestellt in Aschbach, Oberfranken) für ca. 300.000 EUR platziert. Interessehalber studieren wir sofort die Internetseite, denn der Besitzer ist ständig hinterher jedem zu erzählen, was und wo alles in seinem Fahrzeug integriert ist. Hinten drin steht ein kleiner Twingo, der per Seilwinde herausgelassen wird. Alles geht vollautomatisch. Abends sitzt die Mannschaft, die aus zwei Pärchen besteht, bei voller Beleuchtung am Tisch um sehr vergnügt Karten zu spielen und sich flaschenweise den Wein hinter die Binde zu kippen. Man könnte fast annehmen, dass sie auf Werbetour sind.

Früh gebe ich eine Trommel Wäsche für die Waschmaschine ab. Zwei Stunden später kann man sie sich nass abholen. Inzwischen wasche ich noch massenweise Kleinkram per Hand, spanne die mitgebrachte Leine zwischen die vorhandenen Wäschestangen und bis zum Abend ist alles trocken. Etwas beschwerlich ist das Balancieren zwischen den verschieden großen Hundehaufen. Des französischen Reisenden liebstes Tier hat wohl den Boden unter der Wäscheleine als seinen Lieblingsplatz auserkoren.

Was mich fast zur Weißglut bringt ist die Tatsache, dass die Leute hier keinerlei Sinn für das Wassersparen haben. Als ich ca. 20 Minuten lang meine Wäsche am Waschbecken wasche, reinigt eine Französin, deren Schoßhündchen anscheinend die Fußmatte des Wohnmobils verunreinigt hatte, ebenso lang bei ständig laufender Wasserleitung mit Wonne und einer Bürste nur diese eine dämliche Matte.

Den Nachmittag verbringen wir bei schönstem Wetter am Pool (der allerdings nicht beheizt ist) auf bereitstehenden Sesseln oder Liegen bei Kaffee und Cola. So könnte ich mir Urlaub vorstellen. Viele der mittelalterlichen Französinnen schmeißen sich in ihre Bikinis, wobei ich es hierfür als noch viel zu kalt empfinde.

Stattdessen besuche ich den Vor-Ort-Frisör. Die Dame verlangt für Waschen, Schneiden und Fönen 6 EUR. Dafür sieht man auch gerne über den etwas fransigen Schnitt hinweg…

Ein schöner Ruhetag!